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Seit 20 Jahren kommen Studierende aus aller Welt zur internationalen Sommeruniversität an der Freien Universität.

© privat

20 Jahre internationale Sommer-Uni: Deutschland begegnen

Die internationale Sommeruniversität feiert ihr 20-jähriges Bestehen – Studierende aus aller Welt zu Gast in Berlin.

„Ich halte immer noch Kontakt zu FUBiS- Freunden auf der ganzen Welt“, sagt Zune Koo. Der Südkoreaner kann sich noch gut an seine erste Teilnahme an der internationalen Sommeruniversität der Freien Universität (FUBiS) erinnern – auch wenn diese schon 20 Jahre her ist. „Ich habe damals viel über Diversität und Inklusion gelernt“, sagt Koo und lobt auch im Nachhinein noch das Lehrpersonal: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Lehrenden haben uns sehr unterstützt und uns verschiedene Facetten Berlins gezeigt.“

Die internationale Sommeruniversität von 1998 war dabei nicht nur für Zune Koo eine Premiere. Es war die erste FUBiS überhaupt an der Freien Universität – mit nur 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Die Idee hinter der Gründung der Sommeruniversität war, Studierenden weltweit einen akademischen Auslandsaufenthalt an der Freien Universität zu ermöglichen, bei dem nicht nur Deutschkenntnisse, sondern auch Fachwissen vermittelt werden“, erklärt Programm-Koordinatorin Dorothee Mackowiak. So werden neben Sprachkursen auch Seminare vor allem in den Geistes- und Sozialwissenschaften angeboten. Beispielsweise gibt es regelmäßig Kurse zu europäischer Geschichte und Politik, zu deutscher Kultur und Literatur, zu Architektur und Philosophie. Mit den Deutsch- und Fachkursen können die Studierenden auf akademischem Niveau international anerkannte Leistungspunkte für ihr Studium sammeln. FUBiS ist Teil des Portfolios der Freien Universität als internationale Netzwerkuniversität.

Ein eigener Standort auf dem Lankwitzer Geocampus

Über die Jahre ist das Programm stetig gewachsen, heute gibt es in jedem Jahr drei Termine: Zwei im Sommer und – seit 2007 – einen im Winter. Auch die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat sich erhöht. „Durchschnittlich kommen jährlich 600 Studierende zu uns an die Freie Universität“, sagt Programm-Managerin Kyra Gawlista. Gemeinsam mit Dorothee Mackowiak und weiteren Team-Mitgliedern ist sie für die Organisation der FUBiS zuständig.

Seit 2014 hat das Programm einen eigenen Standort auf dem Lankwitzer Geocampus der Universität. Von dort aus koordiniert das FUBiS-Team nicht nur die Deutsch- und Fachkurse. „Wir organisieren auch Unterkünfte, suchen Gastfamilien und bieten ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stadt und Deutschland kennenlernen können. So bieten wir etwa Führungen durch Berlin oder Tagesausflüge in andere deutsche Großstädte wie Dresden an“, erklärt Kyra Gawlista.

Von der Mischung aus akademischer Qualität und kulturellen Einblicken seien viele Studierende so begeistert, dass es nicht bei einer einzigen Teilnahme bleibe. Auch Zune Koo hat das drei- bis sechswöchige Programm direkt ein Jahr nach seiner ersten FUBiS noch einmal mitgemacht. Zwar richtet es sich an Bachelorstudierende, grundsätzlich steht es aber allen offen, die an einer Hochschule immatrikuliert sind oder waren.

"Wir wollen den Wissenschaftsstandort Deutschland promoten“

Durch diese niedrigschwelligen Voraussetzungen sollen so viele Studierende und Interessierte wie möglich an FUBiS teilnehmen können, erklärt Geschäftsführerin Dchi-Young Yoon: „FUBiS vermittelt den Studierenden einerseits einen Eindruck vom hiesigen Universitätsleben, andererseits geht es uns natürlich auch darum, den Wissenschaftsstandort Deutschland zu promoten.“

Dieses Konzept scheint aufzugehen: Teilnehmer der FUBiS reisen aus aller Welt an. Besonders beliebt ist das Programm bei Studierenden aus den USA, Südkorea und China. Aus diesen Ländern kamen im vergangenen Jahr rund 70 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die US-Amerikanerin Claire Dinh hat 2014 an FUBiS teilgenommen und schwärmt immer noch davon: „Die Fachkurse waren akademisch absolut gewinnbringend.“ Zudem habe sie bei einer sehr netten Gastfamilie gewohnt, die viel mit ihr unternommen habe. „Ich empfehle das Programm jedem, der aus seiner Komfortzone ausbrechen möchte und in eine andere Kultur eintauchen will.“

Rund 8000 Alumni hat FUBiS mittlerweile. Zudem kooperieren die Programm-Verantwortlichen weltweit mit mehr als 70 Partnerinstitutionen. „Durch die Vergrößerung unseres Partnernetzwerks haben wir in den vergangenen Jahren zum Beispiel in Asien neue Zielgruppen erschlossen“, sagt Geschäftsführerin Dchi-Young Yoon. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Es sollen in Zukunft noch viele Partner hinzukommen.

Leonie Schlick

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