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Gesundheit: Auch gebürtige Berliner Jahrgang 1925 nehmen an den Exkursionen teil

Sommerflaute an den Berliner Unis? - Keine Spur!

Sommerflaute an den Berliner Unis? - Keine Spur! Jedes Jahr zwischen Juli und September strömen hunderte Wissenshungrige aus dem In- und Ausland nach Berlin, um an den verschiedenen Angeboten der Summerschool teilzunehmen. Überwiegend sind es Menschen im Studentenalter, aber die Sommeruni ist für alle offen. Das Spektrum der vierwöchigen Seminare ist breit gefächert: Berliner Architektur, Berlin als Stadt der Kinos, jüdisches Leben in Berlin und Deutschland. Die Vorlesungen werden durch Exkursionen aufgelockert.

"Wir fahren fast jeden Sommer an die deutschen Unis", erzählt Georg Carsten. Der gebürtige Berliner, Jahrgang 1925, wanderte ein Jahr vor dem Krieg nach England aus. Heute lebt er bei London. In diesem Jahr nimmt er an einem Sommerkurs der FU zur Architektur des neuen Berlin teil. Seine Frau Inge, ebenso rüstig wie er, fügt hinzu: "Wir wissen natürlich eine Menge über die Stadt, aber uns interessieren die Einzelheiten. Es ist gut, erst die Vorträge der Professoren zu hören und sich dann die Viertel und Neubauten anzusehen."

Drei Wochen ihres Kurses sind bereits vorbei, die jüngste Exkursion führt sie zusammen mit einem Dutzend junger Leute durch Prenzlauer Berg und Mitte. FU-Dozentin Heather Cameron erläutert soziale Projekte: einen neuen Abenteuerspielplatz oder renovierte Schulen, alle durch die europäische Union im Rahmen des URBAN-Programmes unterstützt. "URBAN zielt auf die Stadtgebiete, die jahrzehntelang vernachlässigt wurden. Sie drohen zu Gettos zu werden." "Geld allein schafft keine soziale Zukunft", sagt URBAN-Managerin Sabine Wortmann. "Wir wollen vor allem soziale Minderheiten wie Kinder, Frauen oder Menschen mit Behinderungen stärker erreichen." Rund 40 URBAN-Projekte gibt es in den beiden Stadtbezirken, einige haben sich der Umweltvorsorge verschrieben. Heather Cameron erläutert die Lärm dämmende Funktion des Grasstreifens zwischen den Straßenbahngleisen auf der Torstraße. "Das hat sehr viel mit meiner Arbeit zu tun", sagt Ruta Trinkunaite, eine junge Ökologin aus Litauen. Sie ist an die Sommerschule gekommen, um mehr über Umweltpolitik in Deutschland zu erfahren. "Natürlich will ich auch mein Deutsch aufbessern, aber wichtig für mich war, dass die Kurse in Englisch angeboten wurden. Den Sprachkurs mache ich extra", erzählt sie. "Außerdem besuche ich die vielen Bibliotheken in der Stadt. In Litauen gibt es nur wenig Literatur zu diesem Thema."

Heiko Schwarzburger

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