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Gesundheit: Bachelor-Studiengang: Die offizielle Anerkennung fehlt dem Ministudium noch

Die Technische Fachhochschule Berlin und das Unternehmen Siemens haben gemeinsam einen neuen Studiengang zum Bachelor in der Informationstechnik gestartet. Das neue Projekt für Absolventen der Siemens-Technikakademie und der Technikerschule führt seit diesem Wintersemester in nur vier Semestern zum Abschluss "Bachelor of Engineering".

Die Technische Fachhochschule Berlin und das Unternehmen Siemens haben gemeinsam einen neuen Studiengang zum Bachelor in der Informationstechnik gestartet. Das neue Projekt für Absolventen der Siemens-Technikakademie und der Technikerschule führt seit diesem Wintersemester in nur vier Semestern zum Abschluss "Bachelor of Engineering". Etwa die Hälfte der Ausbildungszeit lernen die Studenten bei Siemens, die andere Hälfte an der Hochschule.

Der neue Studiengang bleibt damit um ein Jahr hinter der im Bundesgesetz vorgegebenen Mindestdauer für einen Abschluss auf Hochschulniveau von drei Jahren zurück. Die offizielle Anerkennung durch eine der inzwischen üblichen Akkreditierungseinrichtungen fehlt bisher. Dies muss aber in jedem Fall nachgeholt werden, sagte Berlins Wissenschafts-Staatssekretär, Josef Lange, am Montag. Seit März müsse in Berlin jeder neue Studiengang nach den bundesweit gültigen Kriterien begutachtet werden.

Die Akkreditierungsageturen wurden eingerichtet, um auch nach Einführung der neuen Abschlüsse Bachelor und Master bundesweit Mindeststandards zu sichern und Dumpingangebote zu verhindern. "Ein Studienangebot und der Abschluss dürfen keinen falschen Eindruck erwecken", sagte der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Erich Thies, dazu auf Anfrage. "Berlin tut sich sicher keinen Gefallen, wenn dort Abschlüsse mit gleichen Namen aber unterschiedlichen Niveaus zugelassen werden."

Ausbildung zu firmenbezogen?

Skepsis gibt es auch bei der von der Kultusministern beschlossenen zentralen Akkreditierungsagentur in Bonn. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Standards eingehalten werden", erklärte ihr Vorsitzender Professor Karl-Heinz Hoffmann. "Die Verkürzung um ein Drittel der Studienzeit legt die Sorge nahe, dass das hier nicht der Fall ist." Wenn die Ausbildung zu stark auf eine Firma bezogen sei, könne es beim Wechsel zu anderen Unternehmen Probleme geben. Davor müssten die Studenten geschützt werden.

Den 27 Studienanfängern zum "IT-Bachelor" scheinen dennoch glänzende Berufsaussichten in der IT-Boombranche zu winken. Berlins Schulsenator Klaus Böger (SPD) lobte das neue Angebot bei der Eröffnung als "richtige Antwort auf den Fachkräftemangel". In der beruflichen Bildung wird es als Beitrag zu mehr Flexibilität zwischen den verschiedenen Bildungswegen gesehen.

Die Absolventen können mit Einstiegsgehältern in der Größenordnung von 75 000 Mark jährlich rechnen. Im Vergleich: Für Industrietechnologen werden zu Beginn 60 000 Mark veranschlagt, für einen Diplomingenieur von der Universität rund 80 000 Mark, hieß es bei Siemens. Die steigenden Anfängerzahlen in den IT-Ausbildungs- und Studiengängen zeigen, dass junge Leute durchaus flexibel auf gute Berufsaussichten in neuen Bereichen reagieren, meinte der Generalsekretär des Bundesinstituts für Berufsbildung, Helmut Pütz, bei der Festveranstaltung.

Der neue duale Studiengang wertet die Technologenausbildung bei Siemens auf und eröffnet dessen besten Absolventen neue Aufstiegschancen. Bisher mussten Absolventen der Technikerschule, wie andere Absolventen von Berufsausbildungen, das auf acht Semester angelegte Fachhochschulstudium zum Diplom-Ingenieur komplett vom ersten Semester an absolvieren. Die Initiatoren erhoffen sich von ihrem neuen Studienangebot "Communication Systems" eine bundesweite Wirkung.

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