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Gesundheit: Berlins Elitekandidaten

FU, TU, HU: Worüber jetzt entschieden wird

Am Freitag fallen die Entscheidungen im Elitewettbewerb. Berlins Hoffnungen ruhen auf insgesamt acht Anträgen der drei großen Universitäten – hier ein kurzer Überblick.

Freie Universität

In der ersten Runde des Wettbewerbs ist die FU als einzige Berliner Hochschule noch im Rennen um den Elitestatus, für den sie wie alle bundesweit neun Mitbewerber ein Zukunftskonzept eingereicht hat. Darin präsentiert sich die FU als künftige „Internationale Netzwerkuniversität“: mit einem Zentrum für den internationalen Austausch und mit Talentscouts, die weltweit exzellente Nachwuchsforscher suchen und an die FU holen sollen.

Außerdem geht die FU mit einem Cluster und einer Graduiertenschule in den Wettbewerb. Im Cluster „Governance in a Globalized World“ wollen Politologen, Juristen, Historiker, Soziologen, Wirtschafts- und Kulturwissenschaftler klären, welche Handlungsoptionen demokratische Regierungen in sozial fragmentierten und kulturell differenzierten Staaten haben. Die Kernfrage: Wie funktioniert effektive und legitimierte Regierungsführung in der globalisierten Welt? Ursprünglich wollte die FU drei Cluster beantragen; zwei der Antragsskizzen wurden aber abgelehnt.

Auch bei den Graduiertenschulen kam eine von drei Skizzen durch. Entschieden wird jetzt über die „Graduate School of North American Studies“. Die Doktoranden sollen den Freiheitsbegriff und die demokratischen Werte erforschen, auf die die USA gründen. Hinterfragt wird auch die Rolle der Vereinigten Staaten als einzige verbliebene Supermacht.

Gemeinsam mit TU und HU ist die FU auch an der Berlin Mathematical School beteiligt. Eingereicht wurde dieser Antrag von der TU, die gegenwärtig auch die Sprecherrolle innehat. Aber für die FU hat die Mathematical School große Bedeutung im Wettbewerb um den Elitestatus: Falls ihr Zukunftskonzept von DFG und Wissenschaftsrat positiv bewertet wird, der Governance-Cluster bewilligt wird, die Graduate School of North American Studies aber durchfällt, könnte die Mathematical School als Ersatz zählen.

Technische Universität

Die TU ist in der ersten Runde aus der Konkurrenz um den Elitestatus ausgeschieden. Ihre Antragsskizze für das Zukunftskonzept „Innovative-Labs-Concept“ konnte sich in der Vorrunde nicht durchsetzen. Vollanträge hat die TU für zwei Forschungscluster und eine Graduiertenschule eingereicht. Im Cluster „Unifying Concepts in Catalysis“ soll es darum gehen, Katalysatoren maßzuschneidern, durch die chemische Reaktionen mit dem geringsten möglichen Energie- und Materialaufwand ablaufen können. Im „Human Centric Communication Cluster“ wollen Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen von zehn außeruniversitären Forschungsinstituten an einer neuen Dimension der Telekommunikation arbeiten. Erforscht und entwickelt wird die „intuitive Bedienbarkeit“ der Geräte. In der Vorrunde eingereicht hatte die TU drei Cluster-Projekte.

Von zwei TU-Antragsskizzen für Graduiertenschulen kam die „Berlin Mathematical School“ weiter, an der die FU und HU gleichberechtigt beteiligt sind (siehe oben). Die drei Unis wollen Nachwuchsmathematiker aus aller Welt zum Promotionsstudium nach Berlin holen, bieten an ihren Mathematikinstituten Vorlesungen und Projektarbeit an. Beteiligt werden auch Sonderforschungsbereiche und das DFG-Forschungszentrum Matheon.

Humboldt-Universität

Die HU, die ebenfalls mit ihrem Zukunftskonzept scheiterte – sie wollte sich zur „Humboldt Research School“ entwickeln – tritt mit einem Cluster und einer Graduiertenschule an. Auf dem naturwissenschaftlichen Campus Adlershof ist der Cluster „Materials in New Light“ angesiedelt. Dort wollen die Forscher die Bewegung von Atomen in Materialien erforschen, mit extrem kurzen Lichtimpulsen oder einzelnen Photonen etwa Informationen in Molekülen speichern oder Daten über lange Strecken abhörsicher übertragen. Angetreten war die HU mit Antragsskizzen für drei Cluster, zwei sind weitergekommen. Das in der Vorrunde erfolgreiche Projekt zur Zell- und Gewebeforschung hat die HU aber zurückgezogen. Es wird nun vom Bund gefördert.

Von den sechs skizzierten Anträgen auf die Einrichtung von Graduiertenschulen kam „Berlin School of Mind and Brain“ weiter. Dabei geht es um Themen wie freier Wille, Gerechtigkeit und Ethik. Das Doktorandenprogramm ist eine gemeinsame Initiative von Lebens-, Geistes- und Sozialwissenschaftlern. Die Nachwuchswissenschaftler sollen in die verschiedenen Wissenschaftskulturen – von Psychologie, Medizin und Biologie über Mathematik und Philosophie zur Linguistik und Rechtswissenschaft – hineinwachsen. Gleichberechtigter Partner ist die HU auch bei der Berlin Mathematical School.

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