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Gesundheit: Billigmedikamente: Arzneien in armen Ländern oft gefälscht

Medikamente in Entwicklungsländern sind oft gefälscht oder von schlechter Qualität, berichten britische Wissenschaftler im Fachblatt "Lancet". Eine Untersuchung von Medikamenten etwa aus 35 nigerianischen Apotheken ergab, dass knapp die Hälfte der Arzneien entweder zu wenig oder aber zu viel Wirkstoff enthielt.

Medikamente in Entwicklungsländern sind oft gefälscht oder von schlechter Qualität, berichten britische Wissenschaftler im Fachblatt "Lancet". Eine Untersuchung von Medikamenten etwa aus 35 nigerianischen Apotheken ergab, dass knapp die Hälfte der Arzneien entweder zu wenig oder aber zu viel Wirkstoff enthielt. Die Mittel stammten aus zwölf verschiedenen Entwicklungsländern, Ursache der Falschdosierungen ist nach Ansicht der Forscher eine mangelhafte Qualitätskontrolle. Die Folge könnte eine größere Widerstandsfähigkeit von Krankheitserregern sein, die sich etwa gegen zu kleine Mengen an Antibiotika "abhärten" können.

Eine andere Forschergruppe stellte fest, dass 38 Prozent aller in Südostasien gekauften Malariamittel mit dem Inhaltsstoff Artesunat in Wahrheit diesen Wirkstoff gar nicht enthielten. Für Malariapatienten, die auf ein gefälschtes Präparat vertrauen, kann dies lebensgefährlich werden, meinen die Autoren. Sie fordern ein bessere Aufklärung der Händler, stärkere Kontrollen und zudem niedrigere Herstellerpreise - diese würden Fälschungen weniger lukrativ machen.

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