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Gesundheit: Der Papst bekennt Sünden der Kirche - Beitrag zur Versöhnung zwischen den Religionen

Papst Johannes Paul II. will sich für die Sünden der Kirche entschuldigen.

Papst Johannes Paul II. will sich für die Sünden der Kirche entschuldigen. Wie der Theologe Gerhard Ludwig Müller sagt, bekennt sich damit zum ersten Mal eine Religionsgemeinschaft zu ihrer historischen Schuld und bittet um Vergebung. In seinem "Mea Culpa" am 12. März übernimmt der Papst die geschichtliche Verantwortung für Gräueltaten, die die katholische Kirche im Laufe ihrer Geschichte an Völkern, anderen Religionen und Andersdenkenden in den eigenen Reihen begangen hat. Er möchte so einen Beitrag zur Versöhnung zwischen den Religionen leisten. Der lateinische Begriff Mea Culpa (meine Schuld) ist Teil des Schuldbekenntnisses, das im Gottesdienst der Kirche gebetet wird.

Eine Theologenkommission unter der Leitung des Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger, hat das Bekenntnis vorbereitet. In der Schrift "Erinnern und Versöhnen - die Kirche und ihre Verfehlungen in der Vergangenheit", die heute in Rom vorgestellt wird, legt die Kommission fest, für welche Bereiche das Schuldbekenntnis gilt. Der Vatikan warnt vor Missbrauch durch Medien oder "Kirchenhasser".

Während der Wortlaut des großen "Mea Culpa" des Papstes noch nicht bekannt ist, nennt die kirchliche Studie Begebenheiten in der Geschichte der Kirche, bei denen das Verhalten von Mitgliedern der Kirche "in ausdrücklichem Widerspruch zum Evangelium Jesu Christi zu stehen schien". An erster Stelle die Spaltung der Christenheit aus einem Mangel an Barmherzigkeit. Die Schrift verurteilt Gewalt im Dienste der Wahrheit, wie sie im Rahmen der Inquisition, den Kreuzzügen und bei der Missionierung vor allem in Lateinamerika ausgeübt wurde. Die Kirche bedauert die "Feindseligkeit oder das Misstrauen vieler Christen gegenüber den Juden". Und sie beklagt ihren Beitrag zum modernen Atheismus.

rfi

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