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Gesundheit: Die Technische Universität gibt sich Leitlinien für das Studium

Die Technische Universität (TU) Berlin wird noch in diesem Semester damit beginnen, sämtliche Studien- und Prüfungsordnungen auf die neuen Leitlinien zur Weiterentwicklung von Studiengängen hin zu überprüfen. "Unser Klassenziel sollte es sein, die Leitlinien im kommenden Monat zu verabschieden", sagte TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers vor dem Akademischen Senat.

Die Technische Universität (TU) Berlin wird noch in diesem Semester damit beginnen, sämtliche Studien- und Prüfungsordnungen auf die neuen Leitlinien zur Weiterentwicklung von Studiengängen hin zu überprüfen. "Unser Klassenziel sollte es sein, die Leitlinien im kommenden Monat zu verabschieden", sagte TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers vor dem Akademischen Senat.

Der für die Lehre zuständige Vizepräsident Jürgen Sahm hatte einen neuen Entwurf des Grundsatzdokumentes vorgelegt, das den Fakultäten künftig als Richtschnur für ihre Studiengänge dienen soll. "Dabei dürfen wir nicht in Regulierungswut verfallen", meinte er. "Dennoch sollten die neuen Standards klar formuliert und handfest nachprüfbar sein." Das TU-Präsidium möchte die Einhaltung dieser Leitlinien zu einem wichtigen Kriterium beim Abschluss von Zielvereinbarungen mit den Fakultäten machen. "Darauf werden wir die Zuweisung von Mitteln aus dem Haushalt der Hochschule gründen", hatte TU-Präsident Ewers in der Vergangenheit wiederholt erklärt.

In den Leitlinien für die Studiengänge legt die TU beispielsweise fest, dass neben der fachlichen Qualifikation ihrer Absolventen auch deren soziale Kompetenz und die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen geschult wird. Der Anteil überfachlicher Vorlesungen und Seminare muss mindestens 15 Prozent des gesamten Studiums betragen. Die Auswahl der konkreten Fächer treffen die Studenten in eigener Verantwortung. Die TU will auch die methodische Kompetenz ihrer Studenten fördern. Neu aufgenommen wurde ein Punkt zur Chancengleichheit von Männern und Frauen. Künftig will die Universität den Anteil an Studentinnen vor allem in den Naturwissenschaften und in den technischen Fächern deutlich erhöhen. Die Werbung an den Schulen ist Sache der Fakultäten und ihrer Lehrstühle. Studentinnen sollen auch bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen in besonderer Weise unterstützt werden.

Das Studienangebot der TU wird künftig in Module gegliedert, um das Studium international besser vergleichbar zu machen und schneller auf neue Trends in der jeweiligen Branche einstellen zu können. In diesen Modulen ist genau auszuweisen, welche Kompetenzen durch die beschriebene Lehrform vermittelt werden sollen. Die Module umfassen zwischen vier und 12 Semesterwochenstunden und sind so zu gestalten, dass sie von einer Person geprüft werden können. Dies soll die Prüfungsbelastung für Dozenten und auch Studenten senken. Jedem Modul werden Kreditpunkte nach einem international anerkannten Vergleichssystem zugeordnet. In ihren Leitlinien erklärt die TU die Studienberatung zu einer der Hauptaufgaben der Professoren. Um die internationale Attraktivität der Hochschule zu erhöhen, werden versuchsweise Bachelor und Master-Abschlüsse eingeführt. Künftig dürfen Abschlussarbeiten auch in einer fremden Sprache geschrieben werden. Der Anteil ausländischer Dozenten soll sich deutlich erhöhen.

Spezielle Teile des Grund- und Hauptstudiums werden in der Zukunft für Praktika reserviert bleiben. Im Laufe des Studiums muss jeder Student mindestens ein Projekt aus der Praxis bearbeiten und mit einem Bericht abschließen. Berufserfahrung aus der Zeit vor dem Studium könnte als erbrachte Studienleistung anerkannt werden.

HS

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