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DIE Übeltäter: So vermehren sich Salmonellen in der Sommerhitze

Endlich sind die warmen Temperaturen da. Doch mit ihnen wächst leider auch das Risiko, sich mit Salmonellen zu infizieren.

Die Enteritis-Salmonellen „mögen“ besonders eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder Milch und überleben dort monatelang. Dass die Gefahr einer Infektion in der warmen Jahreszeit besonders hoch ist, liegt daran, dass Temperaturen zwischen zehn und 60 Grad optimal für die Erreger sind. Erst bei über 70 Grad sterben sie. Ein Buffet in sommerlicher Hitze kann sich deshalb in kurzer Zeit zu einem Salmonellen-Hort entwickeln. Wenn sich im Eiersalat oder in der Cremetorte auch nur ein paar Erreger finden, vermehren sie sich unter Wärmeeinfluss in kürzester Zeit tausendfach, indem sie sich wieder und wieder teilen.

Die wichtigste Vorsichtsmaßnahme: „Lebensmittel, die gekühlt werden müssen, sollten nicht zu lange außerhalb des Kühlschranks stehen. Außerdem ist es ratsam, Fleisch zehn Minuten lang zu kochen oder zu braten“, sagt Robert Wentrup, Gastroenterologe an der Charité. Es empfiehlt sich sogar, rohes Fleisch nicht mit dem gleichen Messer oder auf der gleichen Unterlage zu zerkleinern wie den Salat – sonst können die Bakterien auf das Gemüse „wandern“. Je schwächer das Immunsystem eines Menschen ist, desto leichter haben es die Eindringlinge. Deshalb sind oft kleine Kinder oder sehr alte Menschen betroffen. Und so erklärt sich auch, dass nicht alle, die von demselben Buffet gegessen haben, tatsächlich krank werden.

Nach wenigen Stunden sind die Erreger schon in die Schleimhäute des Dünndarms- und oberen Dickdarms eingedrungen. Der Körper reagiert mit leichtem Fieber und Durchfall. Meist ist dieses Abwehrprogramm erfolgreich; nur sehr selten gelangen die Salmonellen über die Schleimhäute ins Blut und mit diesem in andere Teile des Körpers, um dort Unheil anzurichten. Björn Rosen

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