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Gesundheit: Die Ursache von Erkrankungen bei ehemaligen Arbeitern des DDR-Uranbergbaus soll untersucht werden

Mit einer umfangreichen Studie will das Bundesamt für Strahlenschutz die Ursache von Lungenkrebs-Erkrankungen bei ehemaligen Arbeitern des DDR-Uranbergbaus untersuchen. Die Wismut-Werke hatten von Kriegsende bis zur Wende unter größter Geheimhaltung in Sachsen und Thüringen Uran gefördert, das vor allem für die Atomwaffenproduktion der UdSSR gebraucht wurde.

Mit einer umfangreichen Studie will das Bundesamt für Strahlenschutz die Ursache von Lungenkrebs-Erkrankungen bei ehemaligen Arbeitern des DDR-Uranbergbaus untersuchen. Die Wismut-Werke hatten von Kriegsende bis zur Wende unter größter Geheimhaltung in Sachsen und Thüringen Uran gefördert, das vor allem für die Atomwaffenproduktion der UdSSR gebraucht wurde. Rund 500.000 Bergleute bauten dazu im Laufe der Jahre das Erz untertage ab. Dabei waren sie unter anderem höheren Konzentrationen des Edelgases Radon ausgesetzt. Das farb-, geruchs- und geschmacklose Gas entsteht beim radioaktiven Zerfall von Uran. Es dringt durch feinste Risse und Spalten aus dem Untergrund in die Atemluft. In der Lunge kann die ionisierende Strahlung Zellveränderungen und Krebs auslösen. 7000 Krebsfälle sind bereits anerkannt, 5000 davon schon seit DDR-Zeiten. Nach Schätzungen von Experten kommen jedes Jahr bis zu 500 neue Fälle hinzu.

Die Studie ist Teil einer größeren Untersuchung, in der bereits 60.000 Akten der Berufsgenossenschaften geprüft wurden. Die Ergebnisse sollen in die Strahlenschutzverordnung einfließen, sagte der Präsident des Bundesamtes, Wolfram König. Sie sollen nicht nur dem vorbeugenden Gesundheitsschutz bei Bergarbeitern, sondern auch dem Schutz der Bevölkerung dienen.

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