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Gesundheit: Einer der größten und heftigsten Hurrikane stürmt auf Florida zu, eine Million Menschen fliehen

Die Angst vor einem der schwersten Wirbelstürme seit Jahren hält den Südosten der USA in Atem. Hurrikan "Floyd" bewegte sich am Dienstag weiter auf den Bundesstaat Florida zu.

Die Angst vor einem der schwersten Wirbelstürme seit Jahren hält den Südosten der USA in Atem. Hurrikan "Floyd" bewegte sich am Dienstag weiter auf den Bundesstaat Florida zu. Gouverneur Bush rief den Notstand aus und mobilisierte die Nationalgarde. Eine Million Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Hunderttausende waren unterdessen bereits vor "Floyd" geflüchtet, der sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h auf die Küste zubewegte.

Expertenangaben zufolge handelt es sich um einen der stärksten und größten Hurrikane seit Menschengedenken. Er ist um ein Vielfaches größer als der Bundesstaat Florida. Auch ist bei ihm das "Auge" - das Zentrum, in dem Windstille herrscht (siehe Foto) - so gut wie niemals zuvor zu sehen. Trifft Floyd auf Land - daran zweifelt niemand - dann könnte es eine Katastrophe geben. Nach jüngsten Prognosen der Wetterexperten könnte "Floyd" zwischen der Mitte Floridas und den nördlicher gelegenen Staaten Georgia und South Carolina auf Land treffen. Dies besagt zumindest die Sturmwarnung des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami. Auch in Georgia wurde daraufhin die Nationalgarde in Alarmbereitschaft versetzt. Am Dienstag war der Sturm mit schweren Regenfällen bereits über die Bahamas gezogen.

Schon seit Sonntag treffen die hurrikan-erfahrenen und oft bereits hurrikan-geschädigten Bewohner der Küste Floridas Vorsorge. Mit Brettern vernageln sie die Fenster, sie schaffen Notvorräte von Lebensmitteln und Wasser an, füllen frische Batterien in Taschenlampen und Radios. Schulen wurden geschlossen und Notunterkünfte hergerichtet.

Die Erinnerung an den schweren Hurrikan "Andrew" vom August 1992 ist bei den Menschen noch lebendig. Durch "Andrew" kamen 26 Menschen ums Leben, 150 000 wurden obdachlos. Der Sturm richtete Schäden von 25 Milliarden Dollar an und ist damit die bislang teuerste Naturkatastrophe in der Geschichte der USA.

"Floyd" ist der Stärke und Windgeschwindigkeit nach etwa gleich stark wie "Andrew", aber viel größer. Beide Stürme wurden in Kategorie vier eingestuft, der zweithöchsten Stärke. "Floyd" stand zuletzt kurz davor, auf die Stärke fünf hochgestuft zu werden. Seit Beginn der Aufzeichnung von Hurrikanen vor über hundert Jahren gab es nur 22 Stürme dieser höchsten Kategorie, und nur zwei davon trafen auf Land.

Meteorologen berichteten im Fernsehen mit ehrfürchtigem Unterton, sie hätten selten oder noch nie einen Wirbelsturm mit einem so klaren "Auge" gesehen. Mit Schrecken beschrieben sie "Floyds" riesige Ausdehnung. Selbst wenn er nicht auf Land treffe, sondern nach Norden abdrehe und die Ostküste nur streife, könne er noch immense Schäden anrichten.

Zahlreiche Flugesellschaften haben ihre Flüge gestrichen.

Die Nasa sorgt sich um die Sicherheit ihrer Shuttles auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral direkt am Atlantik. Drei Shuttles stehen dort in Hangars, eines in der Montagehalle. Allerdings können diese Gebäude nur Windgeschwindigkeiten von höchstens 200 km/h standhalten. Vier teure Raketen stehen auf Abschussrampen. Es war keine Zeit mehr, sie abzubauen. Alle 14 000 Beschäftigten wurden aufgerufen, sich auf die Flucht vor "Floyd" vorzubereiten.

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