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Gesundheit: Eliteförderung für Münchner Kolleg?

In Wissenschaftlerkreisen ist der Plan umstritten, das Historische Kolleg in München mit Geldern aus dem Elite-Wettbewerb der deutschen Universitäten zu retten. „Exzellenz schafft man nicht, indem man mit dem für die Steigerung von Exzellenz vorgesehenen Geld Mittel ersetzt, die ein Bundesland woanders gestrichen hat“, sagte ein hochrangiger Wissenschaftsexperte gestern dem Tagesspiegel.

In Wissenschaftlerkreisen ist der Plan umstritten, das Historische Kolleg in München mit Geldern aus dem Elite-Wettbewerb der deutschen Universitäten zu retten. „Exzellenz schafft man nicht, indem man mit dem für die Steigerung von Exzellenz vorgesehenen Geld Mittel ersetzt, die ein Bundesland woanders gestrichen hat“, sagte ein hochrangiger Wissenschaftsexperte gestern dem Tagesspiegel.

Bayern hatte letzte Woche beschlossen, dass es ab 2007 seinen Zuschuss von jährlich 400 000 Euro für das Kolleg einstellt. Daraufhin kündigte die Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) an, dass sie das Kolleg übernehmen und mit Geld aus dem Elite-Wettbewerb finanzieren könne. Es solle in ein Center for Advanced Studies eingegliedert werden, das ein Baustein für das Zukunftskonzept der LMU ist, mit dem sie den Status als Elite-Uni erringen will. In dem Zentrum sollen sich Wissenschaftler aus aller Welt treffen. Das Kolleg passe sehr gut zu dem Antrag der LMU, hieß es gestern aus der Uni München. Im Historischen Kolleg forschen pro Jahr drei Wissenschaftler.

Wedig von Heyden, der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, teilte auf Anfrage nicht die Bedenken, dass Bayern beim Historischen Kolleg das Geld des Elite-Wettbewerbs zum Stopfen von Haushaltslöchern benutzt. „Wenn das Kolleg gut zu den Vorhaben der LMU passt, könnte die Förderung im Rahmen des Elite-Wettbewerbs eine gute Lösung darstellen. Das müssen die Gutachter aber sorgfältig prüfen“, sagte von Heyden. Die Entscheidung im Elite-Wettbewerb fällt im Herbst. Falls die LMU nicht gewinnt, will Bayern andere Geldgeber finden. Aus dem Wissenschaftsministerium hieß es, das Land sei mit mehreren Unternehmen im Gespräch. tiw/kjs

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