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Gesundheit: Erloschenes Bewusstsein

Beim Wachkoma erscheint der Patient zwar in so mancher Hinsicht wach, ist aber ohne Bewusstsein. Die Augen öffnen und schließen sich in einem Zyklus, der dem SchlafWach-Zyklus ähnelt.

Beim Wachkoma erscheint der Patient zwar in so mancher Hinsicht wach, ist aber ohne Bewusstsein. Die Augen öffnen und schließen sich in einem Zyklus, der dem SchlafWach-Zyklus ähnelt. Die Patienten können sich mitunter noch bewegen, schlucken, ja sogar weinen, lächeln, schreien.

Die meisten Experten vermuten, dass diese Verhaltensweisen von noch intakten unbewussten Hirnregionen gesteuert werden, etwa dem Hirnstamm. Diejenigen Hirnbereiche dagegen, die einen Menschen wahrnehmen, sprechen, Freude oder Schmerz empfinden lassen, sind beim Wachkoma hochgradig gestört.

Das Wachkoma wurde früher als „apallisches Syndrom“ bezeichnet. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen „pallium“ für Hirnmantel, womit die Großhirnrinde gemeint ist, jener Teil unserer grauen Masse, der das bewusste Erleben hervorbringt.

Inzwischen aber hat sich herausgestellt, dass beim Wachkoma zwar oft, jedoch nicht immer in erster Linie die Großhirnrinde betroffen ist. Im Englischen spricht man deshalb vom „vegetative state“ (vegetativer Zustand).

Wachkoma ist nicht das Gleiche wie Koma . Auch beim Koma fällt das Bewusstsein aus und die Wahrnehmung weg. Beim Koma aber zeigen sich keine Anzeichen von Wachsein. Die Augen sind geschlossen. Meist geht das Wachkoma aus einem Koma hervor.

Beim Wachkoma handelt es sich auch nicht um einen Hirntod . Beim Hirntod ist das gesamte Hirn unumkehrbar zerstört – es lassen sich keine Hirnströme mehr messen. Beim Wachkoma aber funktionieren einige Hirnbereiche noch, sie übernehmen Funktionen wie etwa die Atmung.

Das „locked-in syndrome“ („eingeschlossen“) ist in gewisser Weise die Umkehrung des Wachkomas: Ist der Hirnstamm defekt, kann das dazu führen, dass der Patient sich nicht mehr bewegen und nicht mehr auf die Umwelt reagieren kann – obwohl er bei vollem Bewusstsein ist. Nur Augen- und Lidbewegungen sind noch möglich.

Eine Demenz geht für gewöhnlich nicht mit völliger Bewusst- und Reaktionslosigkeit einher. Dennoch kann eine Demenz das Gehirn so stark schädigen, dass sie im Spätstadium in ein Wachkoma übergeht. bas

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