zum Hauptinhalt

Gesundheit: Forscher mit Fehlern

Kleinere Sünden sind in der Forscher offenbar an der Tagesordnung. Als Brian Martinson von der Forschungsstiftung Gesundheitspartner im amerikanischen Minneapolis und seine Kollegen andere USWissenschaftler im Bereich der medizinischen Forschung befragten, bekannte jeder Dritte, sich in den vergangenen drei Jahren zweifelhaft verhalten zu haben (veröffentlicht im Fachblatt „Nature“, Band 435, Seite 737).

Kleinere Sünden sind in der Forscher offenbar an der Tagesordnung. Als Brian Martinson von der Forschungsstiftung Gesundheitspartner im amerikanischen Minneapolis und seine Kollegen andere USWissenschaftler im Bereich der medizinischen Forschung befragten, bekannte jeder Dritte, sich in den vergangenen drei Jahren zweifelhaft verhalten zu haben (veröffentlicht im Fachblatt „Nature“, Band 435, Seite 737). Auf sechs Prozent der mehr als 3000 ausgewerteten Fragebogen gab der jeweilige Wissenschaftler zu, Ergebnisse nicht veröffentlicht zu haben, wenn sie eigenen, bereits publizierten Untersuchungen widersprechen. Jeder Siebte verwarf Beobachtungen, weil sie nach seinem Bauchgefühl falsch waren. Und mehr als 15 Prozent der Forscher änderten auf Druck ihres Geldgebers die Vorgehensweise, Methoden oder Ergebnisse einer Studie. Diese erste große Studie über Fehlverhalten von Wissenschaftlern bringt die Forschergemeinde ins Grübeln: Gab es ein ähnliches Fehlverhalten bereits früher – oder fördert der immer schärfer werdende Wettbewerb mit Kollegen um Forschungsgelder und –stellen solches Verhalten? Wichtig sind solche Fragen, weil die kleineren Ungenauigkeiten der Forscher die Wissenschaft langfristig stärker in Misskredit bringen als die großen Fälschungen einiger weniger, die ohnehin meist rasch aufgedeckt werden. RHK

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false