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Gesundheit: Gemeinsames Elitekonzept der drei Unis?

Vor einer gemeinsamen Bewerbung der Freien Universität (FU) und der Humboldt-Universität (HU) um den Elitestatus warnt der ehemalige Präsident der FU und der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaehtgens. Ein gemeinsamer Auftritt in der dritten Säule werde den Wettbewerbsregeln nicht gerecht, sagte Gaehtgens dem Tagesspiegel.

Vor einer gemeinsamen Bewerbung der Freien Universität (FU) und der Humboldt-Universität (HU) um den Elitestatus warnt der ehemalige Präsident der FU und der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaehtgens. Ein gemeinsamer Auftritt in der dritten Säule werde den Wettbewerbsregeln nicht gerecht, sagte Gaehtgens dem Tagesspiegel.

„In der Exzellenzinitiative werden nicht Wissenschaftsstandorte prämiert, sondern einzelne Hochschulen“, betonte Gaehtgens, heute Vorstandsmitglied der Vereinigung der Europäischen Universitäten. Er rät den Berliner Universitäten, erst einmal „ihre Schularbeiten zu machen“ und sich darauf zu konzentrieren, ihre in der Vorentscheidung positiv bewerteten Anträge durchzubringen.

Der Präsident der Freien Universität, Dieter Lenzen, hatte wie berichtet vorgeschlagen, FU und HU sollten ihre Zukunftskonzepte in der Endrunde zusammen einreichen und als „Einheit“ auftreten. Auch die Technische Universität (TU) solle sich beteiligen. Die drei Konzepte, mit denen die Unis sich zu international konkurrenzfähigen Forschungsuniversitäten entwickeln wollen, passten sehr gut zusammen. Mit seinem Vorschlag reagierte Lenzen auf eine Initiative des Berliner Wissenschaftssenators Jürgen Zöllner, in nächster Zeit mit den drei Unipräsidenten über verstärkte Kooperationen zu reden (siehe nebenstehendes Interview). HU-Präsident Christoph Markschies und TU-Präsident Kurt Kutzler begrüßten Lenzens Idee. Sowohl Lenzen als auch Markschies gaben allerdings zu bedenken, dass zunächst geprüft werden müsse, ob eine so weit gehende Kooperation überhaupt vom Wissenschaftsrat und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft genehmigt werden würde.

Gaehtgens hält es ohnehin für „verfrüht, Konsequenzen aus einem Vorrundenergebnis zu ziehen“. Erst wenn Berlin in der zweiten Runde des Elitewettbewerbs, die im Oktober entschieden wird, erneut leer ausgehe, müsse sich das Land fragen, was es tun kann, um die Hochschulen zu stärken. Regionen in Nord- und Ostdeutschland sollten sich jetzt nicht darüber beschweren, dass der Süden im Exzellenzwettbewerb besser abschneide. Vielmehr sollten sie über die Rahmenbedingungen nachdenken, unter denen ihre Hochschulen arbeiten. Und diese Bedingungen seien nun einmal im Süden besser als im Rest des Landes. Berlin habe das Problem, „dass der Stadt die wirkliche deutliche Unterstützung der Hochschulen nicht zugetraut wird“. In der ersten Wettbewerbsrunde habe Berlin auch die drohende Viertelpariät geschadet, mit der die Präsidenten zugunsten der Gremien entmachtet worden wären. Jetzt müsse „eine neue hochschulpolitische Grundlinie“ gefunden werden. -ry

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