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Gesundheit: Gute Jobs gibt’s auch in Deutschland

Die German Scholars Organisation will Elite aus den USA zurückholen

Rund 18 000 deutsche Nachwuchswissenschaftler arbeiten zurzeit in den USA, 6000 von ihnen hatten gerade erst den Doktor an einer deutschen Universität erworben. Die wenigsten von ihnen werden eines Tages an eine deutsche Universität oder in ein deutsches Unternehmen zurückkehren – falls ihnen nicht exzellente Arbeitsbedingungen und ein gut dotierter Job in Deutschland angeboten werden. Die deutsche Wirtschaft sieht es mit Sorgen, dass so viele begabte Nachwuchswissenschaftler nach ihrer Forschungstätigkeit ihre Zukunft in den Hochschulen, Forschungsinstituten oder Wirtschaftsunternehmen der Vereinigten Staaten sehen. Und die deutschen Hochschulen, die vor einem beispiellosen Generationswechsel stehen, suchen händeringend begabte Nachwuchswissenschaftler.

Ein Head Hunter verlangt etwa 10 000 Euro für die Vermittlung eines Jungakademikers. Jetzt will eine neue Organisation, in der sich Wissenschaftler, Stiftungen und die Wirtschaft zusammengefunden haben, diesen Service gratis anbieten – die German Scholars Organisation (GSO). Die Ausgangslage für die Arbeit der GSO: Die Kontakte zu den deutschen Nachwuchswissenschaftlern, die mit teuren Stipendien in die USA geschickt werden, reißen schnell ab. Sie sind nicht über die Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes informiert. Sie erfahren nichts von attraktiven Stellenangeboten in Berlin, München, Düsseldorf oder Hamburg, während Unis und Unternehmen in San Francisco, Washington, Chicago oder New York aktiv um sie werden.

Das soll jetzt mit Hilfe der GSO anders werden. In San Francisco hat die Organisation schon ein Büro eröffnet. Im Internet gibt es eine Jobbörse mit aktuellen Angeboten deutscher Firmen, Forschungsinstitute und Universitäten. Die GSO, die sich jetzt in Berlin vorstellte, wird in der Startphase von der VW-Stiftung, der Bosch-Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft unterstützt. In wenigen Jahren sollen die pro Jahr benötigten 300 000 Euro von etwa 30 Firmen und Organisationen aufgebracht werden, die von der Jobvermittlung profitieren. Um den hochqualifizierten deutschen Nachwuchs in den USA intensiv mit Informationen aus Deutschland zu versorgen, sollen jährlich Treffen organisiert werden, zu denen Vertreter deutscher Wissenschaftsorganisationen und der Wirtschaft in die Vereinigten Staaten reisen.

Die deutsche Industrie könne den abgewanderten Deutschen ebenso interessante Arbeitsplätze anbieten wie US-Firmen, sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Benz von der Schering AG, der zu dem Board of Directors der GSO gehört. Der Vorsitzende der VW Stiftung Wilhelm Kroll kritisierte, dass Deutschland es so lange versäumt habe, aktiv auf diese Wissenschaftler zuzugehen, um sie für Spitzenfunktionen in Deutschland zu gewinnen. Jetzt ist es soweit: Die GSO hat bereits die Namen und Lebensläufe von 400 deutschen Nachwuchswissenschaftlern in ihrer Datenbank gespeichert. U.S.

Informationen im Internet unter:

www.gsonet.org

www.gsonet.de

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