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Gesundheit: Hormonersatz in den Wechseljahren ist keine Dauerlösung

Hormonersatz in und nach den Wechseljahren ist in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen. In den USA nehmen rund 40 Prozent der Frauen in den Wechseljahren Hormone.

Hormonersatz in und nach den Wechseljahren ist in den letzten Jahren immer mehr in Mode gekommen. In den USA nehmen rund 40 Prozent der Frauen in den Wechseljahren Hormone. Die Mittel sollen nicht nur typische Beschwerden wie Hitzewallungen und Nachtschweiß mildern, sondern auch brüchigen Knochen und Herzkrankheiten vorbeugen. Jetzt aber ist eine US- Studie zum entgegengesetzten Ergebnis gekommen: Die mehrjährige Einnahme einer Kombination aus einem Östrogen und einem Gestagen schadet offenbar mehr als sie nützt.

Es kommt zu mehr Brustkrebs, Schlaganfällen, Herzleiden, Thrombosen und Lungenembolien. Daraufhin wurde die Studie der „Women’s Health Initiative“ nach gut fünf Jahren vorzeitig abgebrochen. „Für den Langzeitgebrauch sollte diese Medikamenten-Kombination nicht länger verschrieben werden“, kommentieren Suzanne Fletcher und Graham Colditz von der Harvard-Universität die Studie. Sie erscheint am 17. Juli im Fachblatt „Jama“, wurde aber vorab bereits im Internet veröffentlicht.

An der Studie hatten mehr als 16 000 Frauen in den Wechseljahren teilgenommen. Falls sie ihre Gebärmutter noch besaßen, erhielten sie entweder ein Hormon-Kombinationsmittel oder ein Scheinmedikament (Placebo). Frauen, denen die Gebärmutter herausgenommen worden war, bekamen lediglich ein Östrogen-Präparat oder ein Scheinmedikament.

Eindeutig negativ fielen lediglich die Ergebnisse in der Gruppe der Frauen aus, die Östrogen und Gestagen in der Kombination bekommen hatten: Das Brustkrebs-Risiko war um 26 Prozent erhöht, das Risiko für verengte Herzkranzgefäße um 29 Prozent, das für Schlaganfall um 41 Prozent, das für Thrombose war sogar doppelt so hoch wie bei Frauen, die keine Hormone nahmen. Dem stand ein um 37 Prozent geringeres Darmkrebsrisiko gegenüber. Auch Brüche im Hüftgelenk waren um ein Drittel seltener, Brüche insgesamt um ein Viertel. Doch kann dies nach Meinung der Fachleute die Nachteile nicht aufwiegen. wez

Die Studie im Internet unter:

http://jama.ama-assn.org

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