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Gesundheit: Im Norden der Daurischen Steppe in der Mongolei bleibt der Boden auch im Sommer gefroren

Die weiten Steppen Innerasiens werden kaum genannt, wenn von den wichtigsten Naturreservaten der Welt die Rede ist. Und doch gehört die Daurische Steppe im Osten der Mongolei zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde.

Die weiten Steppen Innerasiens werden kaum genannt, wenn von den wichtigsten Naturreservaten der Welt die Rede ist. Und doch gehört die Daurische Steppe im Osten der Mongolei zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde. Der "World Wide Fund for Nature" (WWF) stellt sie deshalb als eines der schützenswerten Gebiete auf der Expo in Hannover vor. Gemeinsam mit der Regierung der Mongolei, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen baut der WWF ein Schutzgebiet von der Größe Deutschlands auf. Zwölf Prozent der Landesfläche hat die Mongolei bereits unter Schutz gestellt.

Die Daurische Steppe ist das letzte große intakte Steppen-Ökosystem des Globus. Hier mischen sich die endlosen Wälder Sibiriens mit den Wüsten Innerasiens. Im Norden Dauriens überziehen Nadelwälder und Bergwiesen die lang gezogenen Hügelketten. Unter den Mooren und Tümpeln der Täler bleibt der Boden auch im Hochsommer gefroren. Im Süden wogen Federgräser im eisigen Wind der kargen Steppe. Flüsse und Seen winden sich durch das Land, über dem der schwere Duft verschiedener Wermut-Arten hängt. Hier ziehen im Spätherbst noch fünfzigtausend Köpfe starke Herden der Mongolischen Gazelle durch die Steppe - und beweisen dem Fachmann wie stark diese Ökosystem bereits zerstört ist.

Denn einst streiften einige Millionen dieser grazilen Tiere zwischen China und Sibirien durch die Steppen Innerasiens. Heute aber zerschneiden Eisenbahnschienen und Zäune die Wanderwege der Mongolischen Gazelle, riesige Viehherden fressen ihre Wiesen kahl und Wilderer fordern einen hohen Blutzoll. In den wenigen Wäldern hallen die Schläge der Äxte und das Kreischen der Motorsägen. Das gefällte Holz wandert in die heimischen Herde oder in den Export.

Um die Natürlichkeit der letzten Landstriche zu bewahren, hat die Regierung der Mongolei ein großflächiges Schutzprogramm begonnen. 30 Prozent des Landes sollen insgesamt unter Naturschutz gestellt werden. Dabei hat das Land einen großen Vorteil: Die Nomaden leben vielerorts noch sehr naturverbunden. Traditionelle Wirtschaftsweisen haben sich häufig bis heute erhalten. Wenn es gelingt, diese Strukturen zu erhalten, werden auch Nonnen-, Mandschuren-, Mönchs-, Weißnacken-, Grau- und Jungfernkraniche überleben, die heute noch die Steppen bevölkern. Auch die letzten Schnee-Leoparden, Saiga-Antilopen, Argali-Schafe und die Mongolische Gazellen profitieren bereits heute vom Bemühen der Regierung und der Naturschutzverbände.

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