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Gesundheit: Kapsel mit Sternenstaub sicher gelandet

Eine wertvolle Fracht hatte die etwa 45 Kilogramm schwere Landekapsel der Nasa-Sonde „Stardust“ an Bord, als sie am Sonntagmorgen nach siebenjähriger, fünf Milliarden Kilometer langer Weltraumfahrt über einem ausgetrockneten Salzsee im US-Bundesstaat Utah landete. Nur etwa einen Teelöffel füllen die Mitbringsel, die Gasmoleküle und Staubteilchen, eingesammelt vor zwei Jahren in der Atmosphäre des Kometen Wild 2, doch sie sind etwas Einmaliges.

Eine wertvolle Fracht hatte die etwa 45 Kilogramm schwere Landekapsel der Nasa-Sonde „Stardust“ an Bord, als sie am Sonntagmorgen nach siebenjähriger, fünf Milliarden Kilometer langer Weltraumfahrt über einem ausgetrockneten Salzsee im US-Bundesstaat Utah landete.

Nur etwa einen Teelöffel füllen die Mitbringsel, die Gasmoleküle und Staubteilchen, eingesammelt vor zwei Jahren in der Atmosphäre des Kometen Wild 2, doch sie sind etwas Einmaliges. Zum ersten Mal bringt eine Raumsonde Proben von einem Kometen zur Erde zurück.

Wissenschaftler erhoffen sich daraus neue Erkenntnisse über die Entstehungszeit des Sonnensystems. Denn Wild 2 drang 1974 erstmalig in das innere Sonnensystem ein und ist daher noch relativ „frisch“. Seine Materie sollte sich weitgehend im Zustand wie vor 4,5 Milliarden Jahren erhalten haben.

Stardust war am 2. Januar 2004 in nur 236 Kilometern Abstand am Kern des Kometen vorbeigeflogen. Dabei fing die Sonde mit einem speziellen Kollektor Materie aus der Gas- und Staubhülle des Kometen ein, ohne die Staubkörner und Moleküle dabei zu zerstören. Für diesen Zweck entwickelten Nasa-Experten ein spezielles Aerogel, ein hochporöses, schwammartiges Glas, welches zu 99 Prozent aus Hohlräumen besteht. Dieses Aerogel bremst eindringende Partikel so langsam ab, dass sie sich nicht durch Erhitzung verändern oder gar verdampfen.

Die von Stardust aufgenommenen Bilder der Kometen-Oberfläche versetzten die Wissenschaftler in Erstaunen: Sie zeigen Hochebenen, Krater, Canyons und Klippen und widersprechen damit den Vorstellungen, die Astronomen bisher vom Aufbau der Schweifsterne hatten. Sie hielten Kometen eher für locker gepackte Gebilde aus Wassereis, gefrorenen Gasen und darin eingebetteten Felsbrocken, an der Oberfläche bedeckt von einer dünnen Schicht dunkleren Staubs. „Doch jetzt müssen wir davon ausgehen, dass der Kometenkern ein fester Körper ist, sonst könnte er keine Klippen und Berge tragen“, sagt Don Brownlee von der Universität von Washington, ein Mitglied des Stardust-Teams.

Im „Johnson Space Center“ in Houston, Texas, werden die Proben jetzt katalogisiert und dann an Forscher in aller Welt gesandt. Besonders interessant sind die organischen Moleküle, die sich in der Kometenmaterie befinden und teilweise zu komplex strukturierten Partikeln verklumpt sind. Diese Körnchen könnten in der Frühphase des Sonnensystems auch auf die Erde niedergeregnet sein und so eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Lebens gespielt haben. kay

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