zum Hauptinhalt

Gesundheit: Kunstschnee aus Abwasser

Aus Abwasser wollen die Betreiber des Mount Buller SkiGebietes in den australischen Alpen im Süden des fünften Kontinents in Zukunft Kunstschnee produzieren. Bisher pumpt man dort, in der Nähe von Melbourne, jedes Jahr 300 Millionen Liter Wasser aus einem See und verwandelt es in Schneekanonen in die weiße Unterlage für den Wintersport.

Aus Abwasser wollen die Betreiber des Mount Buller SkiGebietes in den australischen Alpen im Süden des fünften Kontinents in Zukunft Kunstschnee produzieren. Bisher pumpt man dort, in der Nähe von Melbourne, jedes Jahr 300 Millionen Liter Wasser aus einem See und verwandelt es in Schneekanonen in die weiße Unterlage für den Wintersport. Gleich zwei Gründe haben die Australier nach einer Alternative suchen lassen: Wasser ist im trockenen fünften Kontinent ohnehin Mangelware. Obendrein produzieren in der Saison bis zu 200000 Besucher am Tag eine Million Liter Abwasser.

Siebzig bis achtzig Prozent dieser nur schwierig zu entsorgenden Wassermenge möchte David Westphalen, der Leiter des Mount Buller Ski-Gebietes, in Zukunft in einem Drei-Stufen-Prozess reinigen: Zunächst tötet Chlor Bakterien, Sporen und Viren im Abwasser ab. Eine Ultrafiltrationsmembran mit Poren, die einen Durchmesser von einem Zehntausendstel Millimeter haben, entfernt die Überreste dieser potentiellen Krankheitserreger und kleine Schmutzpartikel aus dem Wasser. Am Ende holt ein Aktivkohlefilter alle Chemikalien heraus und liefert kristallklares Wasser, das in einem Stausee auf die nötigen niedrigen Temperaturen abgekühlt wird. In herkömmlicher Weise verwandeln Schneekanonen dieses Wasser anschließend in Kunstschnee. In drei Jahren möchte Westphalen mit der Anlage mehr als ein Drittel des bisher benötigten Frischwassers für die Kunstschnee-Produktion sparen. RHK

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false