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Gesundheit: Länder protestieren gegen Bildungsstudie

„OECD-Kritik ist abenteuerlich“

Die unionsgeführten Bundesländer Bayern, BadenWürttemberg und Hessen haben den neuen OECD-Bildungsbericht gemeinsam mit Österreich und der Schweiz scharf kritisiert. Die Autoren hätten den Stellenwert der beruflichen Bildung anerkennen und nicht die Zahl der Abiturienten und Hochschulabsolventen in den Mittelpunkt stellen sollen, erklärten gestern die drei Kultusministerien der Bundesländer, der österreichischen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) und der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren.

Die Behauptung, eine zu geringe Zahl von Abiturienten und Hochschulabsolventen sei mitverantwortlich für die aktuelle Wirtschaftsschwäche, sei „abenteuerlich und realitätsfern“, sagte Bayerns Kultusministerin Monika Hohlmeier (CSU) in der Erklärung. Wenn dem so wäre, müssten Länder wie Bayern, Baden-Württemberg und Hessen mit einer niedrigen Abiturientenzahl „wirtschaftlich Schlusslichter in Deutschland sein“. Sie lägen aber im Gegenteil an der Spitze und hätten die geringste Jugendarbeitslosigkeit.

Hessens Kultusministerin Karin Wolff (CDU) warnte davor, den jüngsten Anstieg bei den Studienanfängern wie eine „Monstranz der Bildungspolitik“ vor sich her zu tragen. „Die Quote sagt nichts, wir brauchen Qualität“, sagte die derzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz. Die Kultusministerin von Baden-Württemberg, Annette Schavan (CDU), erklärte, das berufliche Schulwesen komme „als wichtige Säule des Bildungswesens“ in der OECD-Studie nicht zur Geltung. So werde das Gesamtbild verzerrt.

Auch die österreichische Bildungsministerin und der Generalsekretär der Schweizer Erziehungsdirektoren sehen das berufliche Bildungssystem unzureichend gewürdigt. Zwei Drittel aller Jugendlichen in der Schweiz machten eine Berufslehre mit einer stark Praxis gestützten betrieblich-schulischen Berufsausbildung. dpa

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