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Gesundheit: Lebensretter unter der Haut

Die im 1996 abgeschlossene MaditI-Studie schloss knapp 200 Patienten ein, die vor mindestens sechs Monaten einen Herzinfarkt überstanden hatten. Die Pumpleistung des Herzens war stark geschwächt, das Langzeit-EKG zeigte Herz-Rhythmus-Störungen.

Die im 1996 abgeschlossene MaditI-Studie schloss knapp 200 Patienten ein, die vor mindestens sechs Monaten einen Herzinfarkt überstanden hatten. Die Pumpleistung des Herzens war stark geschwächt, das Langzeit-EKG zeigte Herz-Rhythmus-Störungen. In die Studie wurden diejenigen Patienten aufgenommen, bei denen sich per Katheter ausgelöstes Herzflimmern nicht medikamentös beseitigen ließ. Die Probanden wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Alle erhielten die besten Arzneien. Einer Gruppe wurde zusätzlich ein Defibrillator eingepflanzt. Bei diesen Patienten war nach 27 Monaten die Gesamtsterblichkeit um die Hälfte gesunken.

Die Ergebnisse galten wegen der relativ geringen Teilnehmerzahl als nicht sehr aussagekräftig. Zudem erschien die Prozedur, mit der das künstliche Herzflimmern ausgelöst wurde, als zu aufwändig. Diese Schwachpunkte sollte die Madit-II-Studie ausräumen, an der sich 71 amerikanische und fünf europäische Zentren mit 1232 Patienten beteiligten. 742 Teilnehmer bekamen zusätzlich zu Medikamenten einen Defibrillator eingesetzt. Ergebnis: Mit dem Defibrillator konnte die Sterblichkeit um ein Drittel gesenkt werden.

Als Nachteil der Studien sieht der Berliner Herzspezialist Andresen an, dass nur Patienten „mit altem Infarkt" aufgenommen wurden. „Wir möchten Patienten mit frischem Infarkt behandeln", sagt er. Um die Effektivität von ICD mit akutem Infarkt zu testen, wurde die „Iris“-Studie konzipiert. Ergebnisse werden Ende 2004 erwartet, sagt Studienleiter Andresen. pja

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