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Gesundheit: Magischer Realismus

Kontraste an der Freien Universität

Eine Villa im Florenz der Medici. Christliche und jüdische Philosophen lesen Platons Gastmahl und diskutieren über die „wahre Magie“ der Liebe. Das neue Interdisziplinäre MittelalterZentrum der Freien Universität nutzte die Lange Nacht, um sich vorzustellen. Wie Philosophen ihre Fragen heute unters Volk bringen können, zeigt der Judaist Klaus Herrmann. Er würzt seinen freien Vortrag zum Disput über Salomos Urteil mit Kishon-Zitaten. Die Atmosphäre einer Renaissance-Akademie aber lässt sich in der „Rostlaube“ mit ihren blinden Fensterscheiben und dem verfilzten Teppichboden beim besten Willen nicht erzeugen. Ein hässlicher Anblick, der glücklicherweise mit der Sanierung des Gebäudes bald korrigiert wird.

Aber schon jetzt hat der Dahlemer Campus wunderschöne Ecken, und er lässt die Naturwissenschaften im Moment einfach besser aussehen. Das ist wichtig, wenn „Science“ um den Nachwuchs wirbt. Aus dem Institut für Informatik, einem propperen Neubau, schallt Kinderlachen. Die Kids feuern fußballspielende Roboter an. Wie die rotierenden Kästchen das machen, wird nicht so richtig erklärt, aber der 11-jährige Jacobo versteht es auch so: „Die haben alle Kameras und Sensoren, das ist ein großer Fortschritt der Technik.“ Diese ansteckende Technikbegeisterung verbreitet auch Informatik-Dekan Jochen H. Schiller. Wer einen Blick ins bambusbestandene Atrium wirft, dem „verkauft“ er seine kleinformatigen Überwachungssensoren, die Feuer oder Hochwasser melden können – oder den Wasserstand im heimischen Blumenkasten. Ein Berliner Modell für die Zukunft, zweifellos. -ry

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