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Gesundheit: „Mehr Demokratie an der Uni“ W. Michael Blumenthal

mahnt zum 60. Jahrestag

Der Direktor des Jüdischen Museums, W. Michael Blumenthal, hat die Berliner Universitäten aufgefordert, ihre demokratische Kultur weiterzuentwickeln. In der NSZeit sei es zwar nur eine Minderheit aktiver Nazis gewesen, die an der Berliner Universität den Ton angab, sagte Blumenthal am Montag im Audimax der Humboldt-Uni bei einer Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Kriegsendes. „Der größere Teil der Universität war unpolitisch und tat zu wenig, bis schließlich bedeutende Wissenschaftler verjagt wurden und die Bücherscheiterhaufen brannten“, so Blumenthal, der auch Mitglied des Kuratoriums der HU ist.

Daraus sollte die Universität heute eine Lehre ziehen: Liberales Denken, tolerante Umgangsformen sollten gepflegt werden, alle Mitgliedergruppen der Universitätsgemeinschaft in einen ständigen offenen Dialog treten. Dass an Präsidentenwahlen auch Studenten beteiligt sind, sei zu begrüßen. Allerdings müssten sich die Studentenvertreter um eine größere Legitimität bemühen. An seiner Alma mater, der Princeton University, beteiligten sich 60 Prozent der Studierenden an den Wahlen zum Studentenparlament, an der Humboldt-Uni nur etwa fünf Prozent. Das gilt auch für die anderen Berliner Unis. -ry

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