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Gesundheit: Mit Antikörpern gegen Creutzfeld-Jacob

Gegen die Prionen-Krankheiten – Scrapie beim Schaf, BSE beim Rind und die neue Variante der Creutzfeld-Jacob-Krankheit beim Menschen – gibt es bislang keine Therapie. Bei diesen tödlichen Erkrankungen führen abnorm gefaltete Eiweiße, die Prionen, schließlich zu einer schwammartigen Veränderung des Gehirns.

Gegen die Prionen-Krankheiten – Scrapie beim Schaf, BSE beim Rind und die neue Variante der Creutzfeld-Jacob-Krankheit beim Menschen – gibt es bislang keine Therapie. Bei diesen tödlichen Erkrankungen führen abnorm gefaltete Eiweiße, die Prionen, schließlich zu einer schwammartigen Veränderung des Gehirns. Jetzt haben britische Wissenschaftler einen ersten Schritt in Richtung auf eine mögliche Behandlung gemacht. Die Forscher um Simon Hawke vom Londoner Imperial College konnten bei infizierten Mäusen den Ausbruch der Prionen-Krankheit durch die frühzeitige Verabreichung von so genannten monoklonalen Antikörpern verhindern.

Es handelt sich dabei um Immunstoffe, die fest an ein bestimmtes Zielmolekül binden – in diesem Fall an Prionen. Die Wissenschaftler verabreichten biotechnologisch hergestellte Mäuse-Antikörper in therapeutischen Dosen Mäusen, die zuvor mit Scrapie infiziert worden waren. Dabei behandelten sie einen Teil der Tiere mit den Antikörpern bevor die neurologischen Symptome der Krankheit auftraten und einen anderen Teil der Mäuse erst nach dem Auftreten der ersten Symptome. Wie die Forscher im Fachblatt „Nature“ berichten, erlagen die spät behandelten Mäuse der Krankheit während die frühzeitig behandelten Tiere noch ein Jahr später klinisch völlig gesund waren. Vermutlich haben die Antikörper die Umwandlung der Prionen-Proteine in die infektiöse Form gestoppt.

Von einer klinischen Behandlung der varianten Creutzfeld-Jakob-Krankheit beim Menschen ist die Methode allerdings noch weit entfernt. Denn das menschliche Immunsystem würde die Mäuse-Antikörper abstoßen. Zudem ist aber die Behandlung nur dann erfolgreich, wenn sie frühzeitig erfolgt. Bislang ist es jedoch nicht möglich, die Prionen-Krankheiten in einem frühen Stadium zu erkennen.

Elke Binder

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