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Gesundheit: Modernes Fernstudium

Wenn es nach den Planern des Projektes "Virtuelle FH" an der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH) geht, so werden die Studenten von morgen mit ihrer Hochschule über ISDN und/oder Internet vernetzt sein.Vorlesungen und Seminare verfolgen sie vom Bildschirm ihres Computers aus, auf dem je ein Fenster für Dozent, Overhead-Folien und Tafelbild erscheint.

Wenn es nach den Planern des Projektes "Virtuelle FH" an der Technischen Fachhochschule Berlin (TFH) geht, so werden die Studenten von morgen mit ihrer Hochschule über ISDN und/oder Internet vernetzt sein.Vorlesungen und Seminare verfolgen sie vom Bildschirm ihres Computers aus, auf dem je ein Fenster für Dozent, Overhead-Folien und Tafelbild erscheint.Im Anschluß können sie sich die Präsentationen und Folien ihrer Professoren zur Nachbereitung herunterladen.

Doch noch ist es nicht ganz soweit.Das Projekt "Virtuelle FH", an dem die TFH neben elf weiteren deutschen Fachhochschulen beteiligt ist, steht erst am Anfang: Zunächst werden nur die Studiengänge Medieninformatik und Wirtschaftsingenieurwesen in dieser neuen Form angeboten.Ab dem Sommersemester 2000 sollen dann freiwillige Studenten, die noch im herkömmlichen System einen der zwei Studiengänge studieren, erst einmal einzelne Fächer auf virtueller Basis erproben."Bis Studenten das komplette Studium auf diese Weise absolvieren dauert es bestimmt noch bis zum Jahr 2002", so Günter Siegel, Professor für Informatik an der TFH und zuständig für die Organisation des Projektes.

Ab diesem Zeitpunkt werden die einzelnen Hochschulen des Verbundes nicht mehr den ganzen Studiengang anbieten, sondern nur noch einzelne Fächer betreuen.In dem entsprechenden Fach sind sie dann aber für alle Studenten aller beteiligten Hochschulen zuständig.Das bedeutet auch, daß Studenten lediglich die von ihrer Hochschule angebotenen Fächer im Präsenzunterricht hören können, der Rest kommt durchs Netz.

Für Günter Siegel ist dies die moderne Form des klassischen Fernstudiums.Er betont, daß davon besonders Studierende mit Kindern profitieren könnten: "Während der Babypause studieren die Mütter oder Väter virtuell, danach können sie problemlos wieder in das klassische Studium einsteigen." Nur als Nische für besondere Bedürfnisse sei das Angebot allerdings nicht gedacht."Die neue Studienform muß so attraktiv werden, daß Studenten sie als echte Alternative zum Präsenzstudium sehen", so Siegel.Voraussetzung dafür sei aber, daß das selbstgesteuerte Lernen mehr in Mode komme.Die lehrerzentrierte Ausbildung habe ausgedient.

Wird auf diese Weise nicht an den Bedürfnissen der Studenten vorbeigeplant? Schließlich klagen die meisten ja bereits ohne virtuelles Studium über mangelnden Kontakt zu den Professoren."Natürlich wird der persönliche Kontakt zu den Lehrenden durch dieses Programm nicht unbedingt besser", sagt der Informatikprofessor.Aber der Austausch könne effizienter organisiert werden.Beispielsweise könnten die Professoren dazu angehalten werden, E-mail-Anfragen ihrer Studenten binnen 24 Stunden zu beantworten."Die Professoren sind auf diese Weise immer erreichbar, das ist doch besser als an die festen Zeiten der Sprechstunde gebunden zu sein."

MAJA SCHWEER

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