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Gesundheit: Ob man trocken bleibt, verrät das Hirn

Nach einem Entzug fangen nicht wenige Alkoholabhängige wieder an zu trinken, andere bleiben trocken. Wer zu welcher Gruppe gehört, lässt sich auch an Veränderungen im Gehirn ablesen.

Nach einem Entzug fangen nicht wenige Alkoholabhängige wieder an zu trinken, andere bleiben trocken. Wer zu welcher Gruppe gehört, lässt sich auch an Veränderungen im Gehirn ablesen. Das berichten die Psychologinnen Sabine Grusser und Jana Wrase (Klinik für Psychiatrie an der Charité) online im Fachmagazin „Psychopharmacology“.

Bei Alkoholgenuss werden im Stirnhirn und im „Striatum“, einer wichtigen Schaltzentrale des Gehirns, angenehm wirkende Botenstoffe wie Dopamin oder Endorphine ausgeschüttet. Auf Dauer bildet sich so eine Art Suchtgedächtnis. Dieses wird nicht erst bei direktem Kontakt mit Alkohol aktiviert, sondern bereits bei visuellen Reizen etwa durch Reklame oder den Anblick von Gläsern.

Mit Magnetresonanztomographie haben die Forscherinnen die betroffenen Hirnbereiche von trockenen Abhängigen und nichtsüchtigen Personen verglichen. Bei Letzteren zeigte sich keine Aktivierung. Besonders aktiv waren die Hirnareale bei den Abhängigen, die später einen Rückfall erlitten. Je höher die Aktivität war, desto mehr Alkohol tranken die Rückfälligen. Die Messung der Hirnaktivität bietet demnach ein Maß für die Gefahr eines Rückfalls. pja

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