zum Hauptinhalt

Gesundheit: Praktischer Dienst an der Völkerverständigung

Es ist fast schon eine Binsenweisheit: Der Karrieresprung in die Wirtschaft klappt besser mit einem Praktikum - besonders dann, wenn es im Ausland absolviert wurde.Doch wie kommt man an die raren Plätze?

Es ist fast schon eine Binsenweisheit: Der Karrieresprung in die Wirtschaft klappt besser mit einem Praktikum - besonders dann, wenn es im Ausland absolviert wurde.Doch wie kommt man an die raren Plätze? Dazu bedarf es weltumspannender Beziehungen, wie sie beispielsweise die Studentenorganisation AIESEC (Association Internationale des Etudiants en Science Economique et Commerciale) bietet.

Weil es sich mit Superlativen so schön werben läßt, rühmt sich AIESEC als "die größte und wohl vielseitigste Studentenorganisation der Welt".Und in der Tat hat AIESEC einiges zu bieten: 70 000 Studenten in 87 Ländern sind hier organisiert.Und das sind - anders als der Name vermuten läßt - nicht nur Betriebswirtschaftsstudenten."Wir sind offen für jeden", sagt Verena Schmidt, Präsidentin des AIESEC-Komitees an der FU.Doch die BWLer sind in der Überzahl: Mehr als die Hälfte der etwa 60 AISEC-Mitglieder an den drei Berliner Universitäten studieren Wirtschaftswissenschaften.

Verena Schmidt bezeichnet den weltweiten Praktikantenaustausch als Herzstück der Vereinstätigkeit - "im Dienste der Völkerverständigung".Dabei arbeitet AIESEC im Stile einer Jobvermittlung.Die lokalen Komitees erfassen alle Angebote an Praktikumsplätzen regionaler Firmen und gleichen diese mit den Praktikantenprofilen ab.Passen Bewerber und Stelle zusammen, nimmt das Lokalkomitee Kontakt mit der Firma und dem Interessenten auf.Grundprinzip dabei ist Internationalität: Berliner Praktikantenstellen gehen an ausländische Bewerber und genauso viele Berliner werden ins Ausland vermittelt.

Da die Nachfrage nach Praktikumsplätzen größer ist als das Angebot und AIESEC den Firmen auch genau die passenden Praktikanten vermitteln will, führt der Verein ein Bewerbungsverfahren durch.Zunächst müssen sich die Interessenten schriftlich bewerben.Dann folgt ein persönliches Gespräch mit AIESEC-Vertretern, zu dem auch Sprachentests gehören."Der Bewerber kann auch sein persönliches Wunschland nennen", sagt Markus Luther vom AIESEC-Komitee der FU."Aber wir können nicht versprechen, daß es damit auch klappt."

Die Praktika werden meist vergütet."In Deutschland zahlen die Firmen zwischen 1000 und 1500 Mark im Monat", sagt Florian Groebel, der an der FU für das Austauschprogramm verantwortlich ist.Im Ausland sei das Entgelt unterschiedlich.Ziel sei jedoch, daß mit dem "Lohn" die Miete und der Unterhalt vor Ort gesichert sind.Bei einer Praktikumsdauer von sechs Wochen bis zu anderthalb Jahren kann dies entscheidend dafür sein, ob man sich das Praktikum überhaupt leisten kann.Für eine erfolgreiche Vermittlung kassiert AIESEC 190 Mark Gebühr.Außerdem müssen 250 Mark Kaution hinterlegt werden, um den Praktikanten zu motivieren, das Praktikum auch wirklich anzutreten.

"Wir haben schlechte Erfahrungen mit Leuten gemacht, die nach der Vermittlung wieder abgesprungen sind", sagt Groebel.Reisekosten und Unterhalt trägt der Praktikant selbst, wobei sich das lokale AIESEC-Komitee um Unterbringung und Betreuung kümmert.

AIESEC Deutschland arbeitet eng mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zusammen.Von den etwa 100 Praktikanten, die AIESEC pro Jahr in Berlin betreut, kommen allein 70 über den DAAD - dabei handelt es sich meist um Ingenieurwissenschaftler."Die sind am leichtesten in den Unternehmen unterzubringen", sagt Markus Luther.Direkt über den AIESEC werden vor allem Wirtschaftswissenschaftler und -informatiker vermittelt.

Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Projekte, mit denen es AIESEC den Studenten erleichtern will, in Kontakt mit ihren künftigen Arbeitgebern zu treten.So organisieren die drei Berliner AIESEC-Komitees am 17.Juni das Firmenkontaktforum "Quadriga" (siehe Kasten).Dabei wird es natürlich besonders um Jobs gehen, auch wenn Markus Luther, einer der Quadriga-Organisatoren, betont, daß man die Firmen gebeten habe, keine "Recruiting-Gespräche" zu führen."Es geht uns vor allem darum, daß interessierte Studenten etwas von den Unternehmen lernen", sagt Luther.Allerdings werden fast alle vertretenen Unternehmen Einzelgespräche mit Studenten führen.Diese mußten sich vorher schriftlich um die Gespräche bewerben."Daß es dabei sicher auch um einen möglichen Berufseinstieg in der Firma geht, können wir natürlich nicht ausschließen", sagt Luther.

AIESEC hat seit seiner Gründung vor genau 50 Jahren gute Kontakte zur Wirtschaft, was sich nicht nur darin zeigt, daß sich der Verein zum größten Teil über Spenden von Unternehmen finanziert.Denn in den Chefetagen so mancher großen Firma sitzt ein ehemaliges AIESEC-Mitglied.Sie unterstützen die Arbeit der Organisation mit ihrem Know-How."Einige von ihnen sind auch als externe Beobachter bei den Auswahlgesprächen für die Praktika dabei", sagt Luther.

AIESEC FU: Tel.838 2123 / AIESEC HU: Tel.2093 5680 / AIESEC TU: Tel.314 22549

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false