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Gesundheit: Schlangenfossil mit Beinen

Das 95 Millionen Jahre alte Fossil einer Schlange mit Beinansätzen haben Forscher bei Jerusalem ausgegraben. Diese Glieder sowie auch Eigenarten an ihrem Schädel rütteln an der gängigen Theorie, dass Schlangen aus dem Meer stammen und sich erst im Verlauf von Millionen Jahren zu Landreptilien entwickelten.

Das 95 Millionen Jahre alte Fossil einer Schlange mit Beinansätzen haben Forscher bei Jerusalem ausgegraben. Diese Glieder sowie auch Eigenarten an ihrem Schädel rütteln an der gängigen Theorie, dass Schlangen aus dem Meer stammen und sich erst im Verlauf von Millionen Jahren zu Landreptilien entwickelten. Der bisher unbekannten Art gaben die Paläontologen den Namen Haasiophis terrasanctus, wie das Team in der jüngsten Ausgabe des Fachjournals "Science" berichtet.

Die Wissenschaftler vom Field Museum in Chicago und der Universität in Jerusalem untersuchten das Fossil und fanden etliche Parallelen zu modernen Schlangenarten wie der Boa und den Pythons. Außer den Beinansätzen macht sie auch ihre Schädel-Architektur zu altertümlichen Verwandten heutiger Schlangen. Dabei hatte gerade das Gestein der Fundstelle Ein Yabrud die Theorie genährt, dass die Vorfahren von Schlangen einst im Meer lebten. Das erste dort entdeckte Fossil mit Beinansätzen, Pachyrhachis problematicus, galt bislang als Verbindungsglied zwischen den Mosasauriern - gigantischen schwimmenden Echsen der Kreidezeit - und den Schlangen. Doch mit der Analyse des jüngsten Fossils wandelte sich das Bild: "Sein besser erhaltener Zustand führte uns zu der Einsicht, dass diese Fossilien fortgeschrittenen Schlangen stark gleichen." Selbst für den Beinansatz haben die Forscher eine Erklärung. Demnach dürften Schlangen mehrmals im Verlauf ihrer viele Millionen Jahre langen Entwicklung stummelartige Beine gebildet und wieder zurückgebildet haben.

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