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Gesundheit: Tetanus-Bakterium ist entziffert

Nun kann erforscht werden, wie der Erreger das Gift produziert

Mikrobiologen der Universität Göttingen haben das Erbgut des TetanusBakteriums „Clostridium tetani“ entziffert. Dazu haben sie die fast 2,8 Millionen chemischen Erbgut-Bausteine gelesen. Die Ergebnisse präsentiert die Gruppe um Gerhard Gottschalk am Dienstag im US-Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“.

Die Erreger des Wundstarrkrampfes gelangen durch Tierbisse oder andere Unfälle in Wunden. Dort vermehren sie sich bei mangelnder Desinfektion und schütten die zweitgiftigste bekannte Substanz aus. Dieses Tetanustoxin ruft schwere Krämpfe hervor, indem es die Reizweiterleitung der Nerven stört. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gibt es jährlich weltweit rund 400000 Fälle. In Deutschland ist die Krankheit meldepflichtig, eine Impfung ist alle zehn Jahre notwendig.

Die Forscher haben mit ihrer Arbeit die Erbanlagen für zahlreiche Eiweiße entdeckt und gezeigt, wie einige von ihnen zusammen arbeiten. Die Daten weisen 2372 Regionen aus, die möglicherweise für ein Eiweiß kodieren. Mit diesen Informationen lasse sich nun unter anderem studieren, auf welche Weise das Bakterium sein Gift produziere. Die tödliche Dosis liegt beim Menschen bei einem Milliardstel Gramm je Kilogramm Körpergewicht. dpa

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