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Gesundheit: Urkunden im Sargdeckel: Puzzle aus Pappmaché

Holz war im Nilland immer knapp - woraus also sollte man Särge bauen? Die altägyptischen Sargproduzenten behalfen sich mit Papyrusresten: Sie recycelten Dokumente, die aus den Archiven der Verwaltungszentren als überflüssig aussortiert wurden, und machten daraus Pappmaché.

Holz war im Nilland immer knapp - woraus also sollte man Särge bauen? Die altägyptischen Sargproduzenten behalfen sich mit Papyrusresten: Sie recycelten Dokumente, die aus den Archiven der Verwaltungszentren als überflüssig aussortiert wurden, und machten daraus Pappmaché. Sie zerschnitten die Bögen, versetzten sie mit Pflanzenleim und pressten sie schichtweise in die gewünschte Form. So entstanden die hautengen Hüllen für die Mumien, die später bemalt und mit Stuckornamenten verziert wurden.

Heute sind Papyrusforscher damit beschäftigt, die alten Urkunden wieder aus den Sargwänden zu lösen. Bieten sie doch eine Fülle von historisch wertvollem Material. Die verleimten Sargstücke werden in Wasser - manchmal mit einem Schuss Essig - eingeweicht. Nach einer Weile lösen sich die Papyrusschichten voneinander. Die Fragmente müssen dann getrocknet und geglättet werden. Erst dann beginnt die Puzzlearbeit. Die Papyrologen ordnen die einzelnen Stücke und fügen sie inhaltlich zusammen.

I.B.

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