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Gesundheit: Verständnis der Geschichte: Fremdenhass nicht gleich Holocaust

Schulbuchexperten haben davor gewarnt, Fremdenfeindlichkeit in der Bundesrepublik vorschnell mit der Geschichte des Holocaust zu verbinden. Eine Pädagogik im Sinne des Slogans "Damals waren es die Juden, heute sind es die Türken" greife zu kurz, schreibt Matthias Heyl von der Forschungs- und Arbeitsstelle "Erziehung nach/über Auschwitz" in der neuesten Ausgabe der "Informationen" des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig.

Schulbuchexperten haben davor gewarnt, Fremdenfeindlichkeit in der Bundesrepublik vorschnell mit der Geschichte des Holocaust zu verbinden. Eine Pädagogik im Sinne des Slogans "Damals waren es die Juden, heute sind es die Türken" greife zu kurz, schreibt Matthias Heyl von der Forschungs- und Arbeitsstelle "Erziehung nach/über Auschwitz" in der neuesten Ausgabe der "Informationen" des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig.

Eine solche Darstellung werde weder der historischen Situation der Juden noch der gesellschaftlichen Realität heutiger Migranten gerecht, meint Heyl. Es erscheine ihm "kontraproduktiv, unangebracht und letztlich unmenschlich", Auschwitz gleichsam als Folie für das Miteinander von Mehrheiten und Minderheiten einzuführen. Dies sei eine Form der Enthistorisierung, die das Verständnis der Geschichte weiter erschwere. Heyl schildert Beobachtungen aus der Schulpraxis, wonach Lehrer oft verunsichert oder mit überhöhten Erwartungen an das Thema herangehen. Die Folge sei eine "furchtsame Vermeidung", beziehungsweise eine von Schülern oft kritisierte Überaktivität des Lehrers. Die Arbeit mit Zeitzeugen kann, so Heyl in Übereinstimmung mit anderen Fachleuten, Jugendlichen einen Zugang zur Geschichte eröffnen.

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