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Gesundheit: "Weg von der Feuerzangenbowle"

SPD, CDU und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft haben Konsequenzen aus dem neuen OECD-Bildungsbericht gefordert. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stephan Hilsberg, verlangte eine grundlegende Reform der Ingenieur-Ausbildung.

SPD, CDU und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft haben Konsequenzen aus dem neuen OECD-Bildungsbericht gefordert. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stephan Hilsberg, verlangte eine grundlegende Reform der Ingenieur-Ausbildung. "Das Image des Ingenieur-Berufs in Deutschland ist zu hausbacken. Das stößt zu viele junge Menschen bei der Studienwahl ab", sagte er. "Wir müssen den jungen Menschen zugleich deutlich machen, welche guten Berufschancen in den naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen liegen."

Kultur und Sprachen fremder Länder müssten stärker in die Ausbildung integriertwerden, betonte Hilsberg. Auch sollte die Schulpolitik stärker auf die geänderten Wert- und Lebensvorstellungen der Jugendlichen eingehen.

Der jüngst veröffentlichte OECD-Bildungsbericht macht auf einen alarmierenden Mangel an graduierten Ingenieuren, Informatikern, sowie Natur- und Biowissenschaftlern in Deutschland aufmerksam. Gemessen an ihrer Bevölkerungszahl haben Länder wie Frankreich, Irland, Japan und Korea teilweise bis zu fünf Mal so viel Fachkräfte in diesen Disziplinen ausgebildet.

Der hochschulpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel, warf SPD und Grünen vor, sie hätten bei der Jugend jahrelang ein Klima der Angst und der Technikfeindlichkeit geschürt. Die Risiken neuer Techniken seien überbetont und ihre Chancen vernachlässigt worden, erklärte Rachel. Wie solle beispielsweise die junge Generation für Ingenieur- und Naturwissenschaften begeistert werden, wenn die Regierungspolitik auf einen Ausstieg aus der innovativen Kernenergie abziele.

Die GEW-Vorsitzende, Eva-Maria Stange, verlangte eine grundlegende Überprüfung des naturwissenschaftlichen Unterrichts in Deutschland, auch hinsichtlich seines zeitlichen Umfangs. Dabei gebe es absurde Organisationsformen, wenn beispielsweise in der siebten Klasse eine Stunde Chemie erteilt werde, in der achten wieder nicht und die Lehrer in der neunten Klasse erneut von vorn anfangen müssten. Der Unterricht müsse "lebensnäher" werden und auf den üblichen 45-Minuten-Takt verzichten.

Die GEW-Vorsitzende Stange, die selbst Physiklehrerin ist, forderte neue Schüler-Experimente. Die üblichen Unterrichts-Demonstrationen seien zu wenig auf das Lernen, sondern mehr auf Effekte abgestellt. "Wir müssen weg von dieser Feuerzangenbowlen-Pädagogik."

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