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Gesundheit: „Wettbewerb um Uni-Elite noch offen“

Der Elitewettbewerb unter den deutschen Universitäten ist keineswegs vorentschieden. Das stellte jetzt das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung klar.

Der Elitewettbewerb unter den deutschen Universitäten ist keineswegs vorentschieden. Das stellte jetzt das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung klar. Das Magazin „Focus” hatte am Wochenende behauptet, dass eine Runde von Wissenschaftsstaatssekretären am Rande der Sitzung des Wissenschaftsrats in Hamburg eine Liste mit elf möglichen Spitzenuniversitäten in Deutschland erstellt habe. Auf der Liste waren zwei Universitäten aus München verzeichnet – die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität. Hinzu kamen fünf Universitäten aus Baden-Württemberg: Heidelberg, Tübingen, Freiburg, sowie die Technischen Universitäten in Karlsruhe und Stuttgart. Aus Nordrhein-Westfalen wurde nur die Technische Universität Aachen favorisiert, aus Sachsen die Technische Universität Dresden, aus Berlin die Humboldt-Universität – und als Überraschung die Universität Bremen.

In der Vorweihnachtszeit gebe es viele Wunschlisten, kommentierte gestern der Sprecher von Bundeswissenschaftsministerin Edelgard Bulmahn (SPD), Florian Frank. „Der Wettbewerb um die Eliteuniversitäten soll möglichst wissenschaftsnah und politikfern entschieden werden und auf keinen Fall durch eine Runde von Staatssekretären.” Fachlich beurteilen soll die Deutsche Forschungsgemeinschaft die Anträge auf Spitzenförderung. Die Frage, wie modern die Struktur der jeweiligen Hochschulen ist, soll der Wissenschaftsrat überprüfen.

Bei der letzten Sitzung der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) hatte es immerhin einen Fortschritt gegeben. Ein Vertragsentwurf für die Finanzierung und das Verfahren des Wettbewerbs, den Edelgard Bulmahn mit acht Wissenschaftsministern der Länder ausgehandelt hatte, wurde von der BLK offiziell an die Ministerpräsidentenkonferenz weitergeleitet. Es soll dort zur Grundlage künftiger Entscheidungen dienen. Vorgesehen ist für den ersten fünfjährigen Turnus des Wettbewerbs ein Betrag von 1,9 Milliarden Euro, der zu drei Vierteln vom Bund und zu einem Viertel von den Ländern aufgebracht wird. Voraussetzung für das Elitekonzept ist jedoch nach dem bisherigen Verhandlungsstand ein positives Ergebnis in der Föderalismuskommission. Kommt das am 17. Dezember zu Stande, könnten danach noch im Dezember oder Januar die Ministerpräsidenten oder die Wissenschaftsminister aus Bund und Ländern im Rahmen der BLK über den Elitewettbewerb entscheiden.

Uwe Schlicht

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