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Gesundheit: Wirtschaft und Hochschule profitieren von neuem Kooperationsmodell an der Humboldt-Uni

"Herzlich willkommen! Du fragst Dich, was die Buttons auf dem Bildschirm bedeuten?

"Herzlich willkommen! Du fragst Dich, was die Buttons auf dem Bildschirm bedeuten?" Für die PC-Benutzer im Rechenzentrum der Humboldt-Universität (HU) ist seit gestern alles ein bisschen anders, zumindest auf dem Desktop ihres Computers. Sechs "belästigungsfrei gestaltete" Werbefenster (Buttons), die man mit der Maus anklicken kann, nehmen jetzt knapp ein fünftel des Bildschirms ein, wenn kein Programm aktiv ist. Insgesamt 13 Unternehmen - darunter Lufthansa, Siemens, Deutsche Telekom und der Ullstein Verlag - wollen auf diese Weise mit den Studenten in Kontakt kommen. Klickt der neugierig Gewordene einen Button an, wird er über das Internet mit der Karriere- oder Praktikumswebsite der jeweiligen Firma verbunden.

Die Idee, Wirtschaft und Nachwuchs auf diese Weise zusammenzubringen, stammt von der jungen Firma pro!vision. Deren Mitarbeiter waren bis vor kurzem alle noch selber Studenten und fühlten sich bei der Jobsuche ziemlich allein gelassen. Jetzt meinen sie, für die Zeit nach dem Abschluß eine Lösung gefunden zu haben, bei der beide Seiten - Unternehmen und Uni - gleichermaßen voneinander profitieren. An das zunächst auf ein Jahr befristeten Pilotprojekt sind derzeit neben der HU auch noch Computerräume der Technischen Fachhochschule Berlin und der Fachhochschule Hamburg angeschlossen. So können die Firmen rund 14.000 Studenten fast rund um die Uhr ansprechen und aus diesen ihren akademischen Nachwuchs rekrutieren.

Natürlich haben sie so auch die Möglichkeit, für sich Werbung zu machen, sollen aber auch die finanzielle Förderung von Forschungsarbeiten anbieten. Hierauf verweist Peter Schirmbacher, Direktor des HU-Rechenzentrums. Die Universität kann außerdem Einspruch erheben, falls sich der Kontakt zu den Studenten auf reine Werbezwecke zu beschränken droht. In der HU hat man sich mit der Einführung der Werbe-Buttons zwar nicht "ganz leicht" getan, meint aber, dass die Vorteile überwiegen. Und das heißt erst einmal: zusätzliche Mittel für den immer kleiner werdenden Geldbeutel der Uni. Derzeit müssen sich 64 HU-Studenten einen - oft veralteten - PC auf engem Raum teilen. Diese Zahl mit Hilfe der Wirtschaft auf 30 zu reduzieren, ist Schirmbachers Wunschtraum. Werbung auf der Internet-Homepage der Uni kann er sich zu dessen Erfüllung derzeit allerdings noch nicht vorstellen. Nun bleibt abzuwarten, wie die Studenten die bunten Bildchen auf ihren Bildschirmen aufnehmen. Klicken sie oft genug darauf, wird man sie in bald nicht nur mit mehr, sondern auch mit internationalen Buttons beglücken.

Stefan Kaufer

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