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Serie Wendekalender: 23. April 1989

Ost-Berliner Oldtimerfans grollen mit der SED. Und eine Flucht endet tragisch

Die Flucht zweier Ost-Berliner an der Grenze zwischen der Tschechoslowakei und Österreich endet tragisch. Der 22-jährige Fliesenleger Ralf-Peter Saurien, berichtet die „Morgenpost“, findet dabei den Tod. Sein Freund, der 21-jährige Maler Tobias Manikowsky, wird schwer verletzt. Die Männer haben am Kontrollpunkt Berg bei Preßburg versucht, mit ihrem Lada hinter einem gerade abgefertigten Auto durch die Sperren zu schlüpfen. Der Schlagbaum, eine massive stählerne Schranke, hatte sich jedoch schon weit gesenkt und dabei die Fahrgastzelle mitgerissen. Das zerstörte Auto erreichte noch die österreichische Seite. Die Polizei erklärte, die Männer hätten sich seit längerem vergeblich um eine Ausreisegenehmigung bemüht.

Die Ost-Berliner Oldtimerfans grollen öffentlich mit ihrer Regierung. „Wir verurteilen den Verkauf von Oldtimern ins Ausland. Das können Sie ruhig schreiben“, sagt Klaus-Jürgen Mertink, Chef der „Veteranenabteilung des MC Post“ dem Spandauer Volksblatt. Westliche Händler böten den Besitzern von Oldtimern als Gegengabe Neuwagen aus Westproduktion an – da könnten viele nicht widerstehen. Die besten Oldtimer der DDR seien bereits in den Westen verkauft, immer mit dem Segen der SED. loy

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