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Serie Wendekalender: 27. März 1989

Ein Ostermarsch in West-Berlin und ein Besuch im Ost-Berliner Zeughaus.

Etwa 10 000 West-Berliner beteiligen sich am Ostermarsch. Sie fordern nicht nur Frieden, sondern laut Tagesspiegel auch einen „fairen Umgang mit Ausländern und politischen Flüchtlingen“. Die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses, Hilde Schramm von der Alternativen Liste, fordert auf der Kundgebung vor der Gedächtniskirche ein „entmilitarisiertes Europa“.

Die „Berliner Morgenpost“ hat sich im „Museum für Deutsche Geschichte“ im Ost-Berliner Zeughaus umgesehen. In West-Berlin möchte die Bundesregierung ein ähnliches Geschichtsmuseum zwischen Reichstag und Kongresszentrum bauen. Der „Morgenpost“-Autor wünscht sich das Museum in einem vergleichbar repräsentativen Bau wie dem Zeughaus. Das Museum selbst sei indes ein Hort „penetranter Indoktrinierung“. Das „alte glorreiche Brandenburg-Preußen“ komme relativ schlecht weg. Im Obergeschoss werde im Epochengalopp die Zeit von der Frühgeschichte Germaniens bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs abgehandelt, das Untergeschoss widme sich ausführlich der Geschichte des „Sozialistischen Vaterlandes DDR“. Außerdem fehle es an Licht. „Man muss schon eine Taschenlampe mitbringen, um im Zeughaus beispielsweise eine Urkunde Ottos des I. aus dem Jahre 961 betrachten zu können.“ loy

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