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Laurèls Schnitte sind glatt, eingängig und sehr professionell. Hosen, Röcke, Kleider und Tops mit klaren, schmalen oder weicheren Silhouetten dominieren.

© dpa

Laurèl: Runway der Verbindlichkeiten

Laurèl gehört zu den hochkommerziellen Labels der Fashion Week. Auf ihrer Schau beweisen sie, dass ihre Kollektion vor allem solide Anlassmode ist. Das Vorgehen hat seine Gründe.

An Marken wie Laurèl denkt man im Zusammenhang mit der Berliner Fashion Week nicht unbedingt als erstes. Mit dem, wofür die Stadt auch international steht – junge, wilde Kreative –, hat das Münchener Unternehmen so gar nichts zu tun. Aber seit 2010 ist eben auch Laurèl dabei und inszeniert seine hochkommerziellen Kollektionen vor Stars und Sternchen auf dem Berliner Laufsteg.

Dass die ehemalige Zweitlinie von Escada, die nach dem Konkurs des Mutterhauses 2009 vom Münchener Investor Endurance gekauft und seither eigenständig geführt wird, ihre Mode am Brandenburger Tor vorführt, sagt allerdings einiges darüber, wie sich der Standort Berlin entwickelt hat: Von einer Plattform für aufstrebende Marken zum Schaufenster für das gesamte Spektrum der deutschen Modebranche. Und so ist es schon bezeichnend, dass am Donnerstagvormittag hintereinander die Schumacher aus Mannheim, Rena Lange – ebenfalls aus München – und eben Laurèl zeigten. Am Abend steht zudem noch die Show von Hugo, der Designerlinie des Metzinger Modekonzerns Hugo Boss, auf dem Programm.

Von diesen Marken ist natürlich anderes zu erwarten als von jungen Avantgardedesignern. Sie müssen Geld verdienen – Laurèl unter anderem deshalb, weil das Unternehmen gerade eine Anleihe über 20 Millionen Euro ausgegeben hat, um seine internationale Expansion zu finanzieren.

Insofern ist die Mode von Laurèl natürlich auf die Bedürfnisse des Marktes zugeschnitten. Das sieht man der Kollektion, die das Label am Donnerstag in Berlin vorstellte, deutlich an. Aufsehen erregend ist sie nicht – sondern etwas glatt, eingängig und sehr professionell. Hosen, Röcke, Kleider und Tops mit klaren, schmalen oder weicheren Silhouetten dominieren, aufgelockert durch ein paar asymmetrische Konstruktionen, die jedoch nie zu künstlerisch daherkommen. Im besten Sinne solide Anlassmode, die vor allem von den Farben und Materialien lebt. Diesmal zeigte Laurèl viel Schwarz zu Weiß, Nachtblau und Rot, sowie strahlende Pink-Orange-Kombinationen. Herausragend sind verschiedene Metallic-Optiken, erzielt entweder durch schimmernde Beschichtungen, Pailletten oder größere Metallplättchen. Die klaren Schnitte verhindern, dass dieser Glanz ins Vulgäre umschlägt.  

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