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Schöne bunt. Modepräsentation der österreichischen Designerin Marina Hoermanseder, mit Model und Taschen mit PR-Material.

© dpa/Kalaene

Mode: Fazit der Fashion Week: Große Pläne trotz Krise

Das war gefühlt die unaufgeregteste Fashion Week aller Zeiten. Aber: Mode soll wichtiger werden – das ist wichtig. Ein Fazit der Modewoche von Berlin.

Das war gefühlt die unaufgeregteste Fashion Week aller Zeiten. Die Messen sind gesetzt – bei vielen, wie der Panorama in den Messehallen und den grünen Messen Ethical Fashion und Green Showroom im Postbahnhof, hat sich die Zahl der Aussteller noch mal erhöht. Dass ein wenig die Euphorie fehlt, lag sicher auch an der Krise, in der die Modebranche festsitzt. Aber auch diese Modewoche hat wieder gezeigt: Wer ein klar definiertes Produkt hat und flexibel ist, dem fällt es leichter, sich den neuen Zeiten anzupassen.

Neu vorgestellt hat sich Made – eine Plattform aus New York, die junge Designer fördern will. Eine der ersten Marken, die es mit Hilfe von Made auf dem internationalen Markt geschafft haben, sind Cushnie et Ochs, die am Freitagnachmittag zum ersten Mal in Berlin zeigten. Made gehört zum selben Konzern wie IMG, die Veranstaltungsagentur der Mercedes-Benz Fashion Week. Jetzt hat Made auch eine Niederlassung in Berlin.

Die New Yorker IMG-Verantwortlichen haben die Fashion Week genutzt, um sich nach neuen Standorten für die Veranstaltung umzusehen. Ob dass nun ein Zelt oder wieder eine bestehende Halle sein wird, ist unklar. Rund ums Eisstadion hat sich die viertägige Veranstaltung kaum bemerkbar gemacht: Viele Besucher stiegen direkt am Eingang in Busse oder Autos des Sponsors, um sich zu den Messen oder in die Auguststraße in den MeCollectors Room bringen zu lassen. Dort war kein klassischer Laufsteg aufgebaut – der Raum wurde von den Designern unterschiedlich genutzt – es gab Filme, Installationen und Präsentationen.

Gut: Unter dem Dach des Berliner Mode Salons gab es Diskussionen, vor allem Schauen Berliner Designer

Der Kronprinzenpalais Unter den Linden hat sich zum zentralen Ort für deutsche Mode entwickelt. Unter dem Dach des Berliner Mode Salons gab es Diskussionen, mehrere Gruppenausstellungen und vor allem Modenschauen Berliner Designer. Auch das sind Auswirkungen des vor anderthalb Jahren gegründeten Fashion Council Germany, den man inzwischen durch das Engagement von Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp vor allem mit ihrem Magazin in Verbindung bringt. So hat sie wohl auch in ihrer Eigenschaft als Council-Präsidentin den zweijährigen Deal mit dem Konzern Hennes & Mauritz eingefädelt, der ab 2017 fünf deutsche Designer fördert.

Auch der Berliner Senat unterstützt den Fashion Council finanziell mit einem Mentorenprogramm – neben Nobieh Talaei und Marina Hoermanseder wird der Designer Wiliam Fan aufgenommen. Dafür fällt der Designwettbewerb „Start your Fashion Business“ weg, der mehrere Jahre Berliner Designer unterstützte.

Zu einem der selbsterklärten wichtigsten Ziele des Fashion Council gehört, die Politik mit der Nase auf das Thema Mode zu stoßen – deshalb wurde auch Brigitte Zypries, parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, durch den Berliner Mode Salon geführt. Die Bemühungen sollen nicht alleine dazu führen, mehr Geld für die Nachwuchsförderung einzusammeln, sondern der Mode einen gesellschaftlichen Stellenwert zu verleihen.

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