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Bereits ihr Zehnjähriges feierte bei dieser Fashion Week die "Premium" - das "Altern" hinterlässt Spuren in Berlin

© dpa

Modemessen: Riskanter Fortschritt für die Aussteller

Berlin als Modestadt boomt – auch und gerade durch die Messen zur Fashion Week. Das ändert auch den Charakter der Stadt. Nicht jedem Händler gefällt das.

Peter Levy hat in den vergangenen Tagen viele Kleider gesehen. Bei der Agentur IMG in New York ist er für die Modeevents zuständig, und zu denen zählt auch die Mercedes-Benz Fashion Week, die IMG seit 2007 veranstaltet. Nun saß Levy bei den Schauen in der ersten Reihe, um zu sehen, wie sich das Projekt entwickelt hat.

„Wir haben hier angefangen, weil wir Berlin als Mekka für Kreative sahen“, sagt er. Die Stadt habe das Potenzial, zum „Fenster in die Zukunft der Mode“ zu werden. Diese Voraussetzungen bestimmten die Pläne der New Yorker: „Wir wollten einen Freiraum für Neues schaffen. Welche Form der annehmen würde, wussten wir damals nicht.“ Es sei daher nie darum gegangen, „Paris nach Berlin zu holen“. Von der Entwicklung der vergangenen Jahre, von den Fortschritten der jungen Designer ist er „beeindruckt“: Einige hätten sich international etabliert. Seine Veranstaltung sieht Levy aber nur als einen Baustein der Modewoche neben den zahlreichen Messen.

Auch dort fiel das Fazit positiv aus. Die Premium meldete einen „sensationellen Auftakt“, die Veranstalter der Panorama freuten sich ebenso über wichtige ausländische Einkäufer wie Bread & Butter-Chef Karl-Heinz Müller. Die konzeptionellen Veränderungen seiner Messe hätten sich bewährt, die Aussteller seien „begeistert“ gewesen, sagt Müller.

Auch die kleineren, auf hochkarätige Marken spezialisierten Messen wie Capsule, Seek und Show & Order kamen bei den Einkäufern gut an. Jenseits des Trubels der Großveranstaltungen können sie dort gezielt und in Ruhe die Marken ihres Segments begutachten.

Bei aller Freude über den wirtschaftlichen Erfolg und die zunehmende Professionalisierung der Modestadt Berlin gibt es aber auch erste Bedenken. Ausländische Besucher, die hier gerade das Kreative, Unfertige und Zukunftsweisende suchen, klagen darüber, dass sie gerade das, was doch eigentlich den Charakter der Stadt ausmachen sollte, mittlerweile kaum noch fänden.

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