Er ist formal Chinese. Doch nicht ein einziges Mal in seinem Leben fährt er nach China
Nachrufe
Als sie Verwandte im Westen besuchte, staunten diese. Soviel Geschmack und Stil hatten sie dem Osten überhaupt nicht zugetraut
Als eine Eltern starben, war er 40. Konnte jetzt sein eigenes Leben beginnen?
Ein Psychologe in der DDR? Im Sozialismus gab es doch keine kaputten Menschen!
Mit 17 kletterte er über die Mauer. Und bekam 6 Zigaretten und eine Einweisung in die Etikette der bürgerlichen Gesellschaft
14 Jahre war sie alt, als Henriette aufhörte zu essen. Warum? Darauf gibt es keine Antwort, die nicht noch mehr Rätsel aufgibt.
Sie wollte sich an niemanden auf Dauer binden. Was sie wollte: Menschen zum Sprechen bringen.
In der DDR machte sie nirgends mit, nach der Wende bei der SPD, der Caritas, der Arbeiterwohlfahrt und in so vielen Gremien. Und war dennoch allein.
Als Mädchen war sie so dünn und ängstlich. Als Frau öffnete sie Türen. Und zeigte expansionslustigen Wurstfabrikanten, wo der Hammer hängt
„Wäre ich doch nur mit einem Tiefbauingenieur verheiratet“, dachte seine Frau.
Die beste Ware, die er anzubieten hatte, war er selbst. Doch den Kampf gegen die Spuren der Zeit gewinnt ja immer nur die Zeit
Man muss reden, es gibt so viel zu erklären und zu klären, das über den technisch-medizinischen Vorgang hinausreicht
Früher trug sie ihren Bruder kilometerweit. Später begleitete sie ihn auf seinen Schlager-Tourneen.
Ein Bewahrer des Vergänglichen – was gibt es Verdächtigeres in Zeiten von Neubau und Zukunftsgewissheit?
Schon in der Schule war sie die Lahme im Sportunterricht. Ihre Eltern kamen nie darauf, dass es eine Krankheit sein könnte. Mit zwölf dann die Diagnose: Muskeldystrophie.
Als in der Salzwüste aus dem Autoradio „An der schönen blauen Donau“ erklang, begannen sie zu tanzen
„Ich werde ganz groß im Lotto gewinnen, dann lade ich euch alle ein.“
Er stieg auf eine Leiter, Helmut Kohl sah ihn, er berichtete darüber in seiner eigenen Zeitung. Veränderungen waren schwierig.
Manfred Lampe war ein Friseur, der Hausbesuche machte. Und dort sah, wie Zuneigung und Schutz aussehen.
Ein Kreuzberger, einer von den „36 Boys“. Das waren die Harten in den 90ern, auf die die Polizei nicht gut zu sprechen war.
Auf dem Lehrplan des Theologen in der DDR: der Atheismus und die Gottvergessenheit des Ostens
„Ich war 20 Jahre lang Millionär. Das hält man als normaler Mensch nicht aus.“
50 Jahre lang war er Schornsteinfeger in Ost-Berlin. Belächelte die DDR von oben, machte Schweinebaumeln auf Fabrikessen – und freute sich am Leben.
In seinem Flur hingen drei Spielautomaten. Da saß er dann, immer noch sauer, und warf sein Geld ein
Im ersten Laden verkauften sie nur Seifen und Parfümerien, im zweiten hieß es: „Dalg an der Ecke handelt mit jedem Drecke“
Der Spruch auf dem Anrufbeantworter blieb: „Bender, Theater zum westlichen Stadthirschen, guten Tag“
Therapeutische Hilfe empfahl er Patienten, für ihn selbst war das nichts
Er war Schauspieler und ließ sich adoptieren. Als sein Adoptivvater starb, geriet er in eine tiefe Krise. Und adoptierte einen jungen Mann
Wenn ihn jemand fragte, in welcher Sprache er träumen würde, antwortete er, auf Englisch und Deutsch, nicht mehr auf Hindi.
Erst liebte er Irene und dann Thomas. Nach Thomas kam keiner mehr.
Er glaubte nicht an den Tod. Schon weil er sich nicht vorstellen konnte, einmal aufzuhören zu zeichnen und zu trinken
Er trommelte im Spielmannszug, in Afrika und Asien und dann mit „Ideal“ auf großen Bühnen. Und machte schließlich eine Baufirma auf.
In der Studenten-WG war er für die analytische Kritik zuständig. Dem eigenen Sohn mit mehr Verständnis zu begegnen, musste er erst lernen
Mit Zahlen kam er gut zurecht, sie machten Sinn, gaben Ordnung und Struktur
Sechsmal ist er über den Atlantik gefahren, das erste Mal war die Flucht ins amerikanische Exil
Da loderte dieses innere Feuer, das zu löschen er nicht immer die richtigen Getränke fand
Im Osten war sie „Schnittmeisterin“, im Westen „Cutterin“. Dann hörte sie auf zu arbeiten...
Sie durfte nicht studieren, zunächst. Warum tat sie es nicht, als sie es endlich konnte?
Das Instrument, das sie erlernte, war verboten: viel zu afrikanisch. Dann wurde sie ein Star - in Simbabwe. In Berlin kannten sie nur wenige.
1956 kam er nach Ost-Berlin, 1961 wollte er in den Westen. Seiner Mutter zuliebe blieb er, verachtete das Land und passte sich an.