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Neu und alt: DFB-Presschef Jens Grittner und Teammanager Oliver Bierhoff (r.).

© dpa

DFB-Pressekonferenz: "Bei der Nationalmannschaft gibt es immer Druck"

Für die deutsche Fußballnationalmannschaft wird es in den nächsten Tagen wieder ernst. Die WM-Qualifikation beginnt. Manager Oliver Bierhoff kennt die Erwartungshaltung an das Team, sieht darin aber kein Problem.

Am kommenden Freitag beginnt für die deutsche Nationalmannschaft die Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Brasilien 2014. Zum Auftakt empfängt das Team von Bundestrainer Joachim Löw in Hannover den Fußballzwerg Faröer, vier Tage später wartet mit Österreich in Wien vermutlich ein deutlicher härterer Brocken. Nicht mehr dabei ist künftig Harald Stenger. Der langjährige Pressechef des DFB wurde vor einigen Wochen anlässlich des Länderspiels gegen Argentinien verabschiedet. Für ihn betreut künftig Jens Grittner die Journalisten, der am Dienstag seinen ersten Auftritt bei einer DFB-Pressekonferenz hatte.

An seiner Seite saß Teammanager Oliver Bierhoff, der gleich mal den Gruppensieg in der WM-Qualifikation als Zielstellung ausgab. Von besonderem Druck wollte er allerdings deswegen nicht sprechen, denn: "Die Erwartungshaltung bei der Nationalmannschaft wird nicht abnehmen." Zumal die Spieler damit umgehen könnten: Bei der EM hätte zum Titel noch ein entscheidender Schritt gefehlt. Was genau, dass werde man in Mannschaftsbesprechungen und Einzelgesprächen sowie in der Trainingsarbeit analysieren.

Die als "Rund-um-Sorglos-Paket" zuletzt beim Turnier in Polen und der Ukraine kritisierte Überversorgung der Nationalspieler sieht Bierhoff nicht als Teil des Problems an. "Es gibt gewisse Standards bei der Nationalmannschaft, die gab es auch schon bei der WM 1990 unter Franz Beckenbauer", sagte der Teammanager und erklärte, dass in dieser Hinsicht keine drastischen Veränderungen geplant seien.

Video: Löw schockiert über den Fall "Pezzoni"

Überraschender war hingegen Bierhoffs Aussage zur Einführung technischer Hilfsmittel im Fußball - allerdings nicht was die Technik selbst betrifft. Derartigen Neuerungen würde man sich seitens des DFB nicht verweigern, sofern sie denn funktionieren. Bierhoff ging aber noch weiter und sprach davon, dass Regeländerungen den Fußball durchaus interessanter machen würden. Er selbst könnte sich zum Beispiel Zeitstrafen im Fußball vorstellen.

Bildergalerie: Das Testspiel gegen Argentinien

Ob das auch für Per Mertesacker und Ron-Robert Zieler gilt, konnte am Dienstag nicht geklärt werden. Die beiden EM-Reservisten sprachen stattdessen über ihre Rolle im Team. "Bei der EM musste ich erleben, wie es ist, wenn man sich zwar topfit fühlt, aber trotzdem nicht zum Einsatz kommt. Das war neu für mich", sagte Per Mertesacker. Der Innenverteidiger vom FC Arsenal ist daher auch froh, in London einen guten Saisonstart hingelegt zu haben. "Schließlich wusste ich nach meiner langen Verletzung und der EM nicht, wo ich stehe."

Wie Mertesacker hat auch Zieler am Freitag ein Heimspiel. Dass er tatsächlich zum Einsatz kommt, hält der Torwart von Hannover 96 allerdings für eher unwahrscheinlich. "Ich glaube nicht, dass es zu Beginn der WM-Qualifikation Experimente gibt und gehe deshalb davon aus, dass Manuel Neuer spielt." Er sei aber bereit und hätte die Rote Karte aus dem Testspiel gegen Argentinien inzwischen "abgehakt".

Ratloser wirkten Spieler und Teammanager beim Thema Problemfans. Angesprochen auf die jüngsten Vorfälle mit Kevin Pezzoni und Emanuel Pogatetz sagte Bierhoff: "Die Entwicklung beunruhigt uns beim DFB. Das müssen wir angehen." Ein Schulterschluss mit allen Beteiligten sei nötig. Wie das konkret aussehen soll, ließ er allerdings offen. Klar sei: "Das ist kein leichtes Unterfangen, wir dürfen das nicht banalisieren." (Tsp)

Video: DFB-Elf: Löw setzt neue Schwerpunkte

Das deutsche Aufgebot für die Spiele gegen Faröer (7.9., Hannover) und Österreich (11.9., Wien):

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Ron-Robert Zieler, (Hannover 96), Marc-André ter Stegen (Borussia Mönchengladbach).
Abwehr: Jerome Boateng, Holger Badstuber, Philipp Lahm (alle Bayern München), Lars Bender (Bayer Leverkusen), Mats Hummels, Marcel Schmelzer (beide Borussia Dortmund), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Per Mertesacker (FC Arsenal).

Mittelfeld: Mario Götze, Ilkay Gündogan, Marco Reus (alle Borussia Dortmund), Julian Draxler (Schalke 04), Mesut Özil, Sami Khedira (beide Real Madrid), Toni Kroos, Thomas Müller (beide Bayern München), André Schürrle (Bayer Leverkusen), Lukas Podolski (FC Arsenal).
Angriff: Miroslav Klose (Lazio Rom).

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