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Aus Erfahrung gut. Der Däne Lars Olsen war 1992 Europameister – durch einen Finalsieg gegen die Deutschen.

© dpa

Faröer: Der Trainer weiß, wie man Deutschland schlägt

Eine Weltsensation gegen Deutschland? Lars Olsen, Nationaltrainer der Faröer-Inseln, hat das 1992 schon einmal erlebt.

Hannover - Wenn Lars Olsen, der Nationaltrainer der Färöer, an Deutschland denkt, bekommt er es nicht mit der Angst zu tun; ihm kommt dann sein „schönster Augenblick als Spieler“ in den Sinn. Vor 20 Jahren war Olsen Kapitän der dänischen Fußballer, die im EM-Finale in Göteborg den großen Favoriten Deutschland besiegten und damit eine der größten Sensationen des Fußballs schafften. Sollte seine Mannschaft, die Nummer 154 der Welt, heute in Hannover gegen die Deutschen punkten, wäre das noch höher einzuschätzen. „Eine echte Weltsensation hätten wir dann“, sagt Olsen.

Der Außenseiter und ihr Trainer wollen es dem Gastgeber so schwer wie möglich machen. Olsen jedenfalls will bis zum letzten Augenblick geheim halten, wer heute im Tor stehen wird. Entweder der 42-jährige Jakup Mikkelsen vom heimischen Amateurklub IF Fuglafjördur mit der Erfahrung von 72 Länderspielen oder der 16 Jahre jüngere Gunnar Nielsen, der zwar beim Englischen Meister Manchester City unter Vertrag steht, es dort aber in in drei Jahren nur auf einen Pflichtspiel-Einsatz gebracht hat.

„Nielsen ist mein einziger Spieler aus einem wirklich großen Club“, sagt Olsen. Beim 0:2 im Testspiel gegen Island in Reykjavik stand vor zwei Wochen Mikkelsen zwischen den Pfosten. Er hinterließ einen höchst unsicheren Eindruck. Insgesamt aber war Olsen bei seinem Debüt für die Färöer mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: „Wir haben uns gut gegen die Isländer verkauft, die ja auch schon den Deutschen Kopfschmerzen bereiten konnten.“

Etwa die Hälfte seines Kaders spielt unter Amateurbedingungen und ausschließlich auf Kunstrasenplätzen daheim. Die anderen Spieler stehen in England, Dänemark, Norwegen und Island unter Vertrag. Trotz aller Unterlegenheit soll sich Olsens Mannschaft nicht nur mit zehn Mann hinten reinstellen. „Wir werden unsere Chancen suchen“, sagt der 51-Jährige. „Vor allem aber sollen meine Spieler das Erlebnis genießen und lernen.“ Im Übrigen habe man beim Rückspiel in Torshavn deutlich bessere Chancen: „Schon, weil es da oft regnet und stürmt.“ (dpa)

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