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Es dauerte ein wenig, bis Lionel Messi in Frankfurt zu zaubern begann. Aber dann verzückte er die Fans doch noch mit seinen Tricks.

© dpa

Superstar Lionel Messi: Der Magier kommt spät

Erst versteckt sich Messi und verschießt sogar einen Elfmeter. Doch in der zweiten Halbzeit dreht der argentinische Superstar dann doch noch so richtig auf.

Wenn er den Ball erstmal hat, gibt er ihn nicht mehr her. Die Deutschen werden es in der zweiten Halbzeit noch schmerzhaft genug zu spüren bekommen, aber alles beginnt mit einer ganz anderen Szene. Um kurz nach neun, als Lionel Messi um den Halbkreis am Strafraum wuselt, zwei Schritte nach vorn, einen zurück, Drehung um die eigene Achse, und kein Deutscher kommt ihm zu nahe. So geht das gut zwei Minuten lang. Dann gibt Schiedsrichter Jonas Eriksson den Ball endlich frei und Messi legt ihn sich auf den Elfmeterpunkt.

Es ist dies seine auffälligste Szene in dieser ersten halben Stunde von Frankfurt. Vielleicht ist ihm das Duell vom Punkt nicht Herausforderung genug. Viel schlechter als Lionel Messi es gegen Marc-André ter Stegen zeigt, lässt sich ein Elfmeter kaum schießen.

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Das mit Messi und dem Elfmeterpunkt ist eine problematische Geschichte seit diesem Fehlschuss im April, in dessen Folge der FC Barcelona im Halbfinale der Champions League am FC Chelsea scheiterte. Lionel Messi ist ein begnadeter Fußballspieler, aber in Frankfurt verbirgt er das lange Zeit mit großem Geschick. Erst als sich nach der Roten Karte gegen Ron-Robert Zieler das Kräfteverhältnis verschiebt, gewinnt sein Spiel an Klasse.

Messi mag es, wenn sich der Gegner zurückzieht. Er kennt diese Konstellation aus dem Alltag der Primera Division, wo es kein Gegner wagt, dem FC Barcelona offensiv entgegenzutreten.

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Mit seinen Tempodribblings und Kurzpässen hat er noch jedes Abwehrgedränge in Verlegenheit gebracht, und genau diese Erfahrung müssen jetzt die Deutschen machen. Eine halbe Stunde lang hat Messi die Gestaltung des Spiels seinem Klubkollegen Javier Mascherano überlassen, aber mit der numerischen Übermacht im Rücken entfaltet er seinen wahren Zauber. Einmal stoppt ihn Holger Badstuber im letzten Augenblick, ein anderes Mal narrt er gleich drei Deutsche, bevor er sich am vierten festläuft.

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Das argentinische Führungstor erlebt er nur als unbeteiligter Zuschauer, aber längst ist sein Führungsanspruch unumstritten. Die zweite Halbzeit sieht den wahren Messi. Beim 2:0 glänzt er nach feinem Zusammenspiel mit Gonzalo Higuain als Torschütze. Seine besten Szenen enden ohne Torerfolg. Abermals nach einem großartigen Zuspiel des Madrilenen Higuain chippt Messi den Ball aus spitzen Winkel mit viel Gefühl über ter Stegen, nur eine Winzigkeit vorbei am rechten Pfosten.

Und dieses Tempodribbling zehn Minuten vor Schluss durch das versammelte Dickicht der deutschen Abwehrbeine mit anschließendem Pfostenschuss macht ihm auf der ganzen Welt keiner nach. Und natürlich hat Messi auch bei Higuains Pfostenschuss kurz vor Schluss den Fuß im Spiel. Wer will ernsthaft über einen verschluderten Elfmeter lamentieren?

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