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Thema

Nigeria

Zum ersten Mal in seiner Amtszeit hat der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan die bedrängte Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaates Borno, Maiduguri, besucht. Er hofft, auch dort auf Stimmen für die Wahl am 14. Februar.

Nie war eine Wahl in Nigeria knapper. Wenn der unruhige Nordosten an der Wahl faktisch nicht teilnehmen kann, könnte das zu einer Eskalation der Gewalt im ganzen Land führen. Die größte Ökonomie Afrikas steht vor einer neuen Zerreißprobe. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Dagmar Dehmer
So sah es im Dorf nach der brutalen Attacke aus.

Satellitenbilder aus dem Norden Nigerias zeigen enorme Verwüstungen im Dorf Baga. Die von Amnesty International veröffentlichten Aufnahmen belegen das Ausmaß der jüngsten Gräueltaten von der Terrorsekte Boko Haram. Eine Analyse unseres Afrika-Korrespondenten.

Von Wolfgang Drechsler

Der Angriff von Boko Haram auf die Stadt Baga im Norden Nigerias war nach Einschätzung von Amnesty International die bislang größte und schlimmste Attacke der Terrormiliz. Hunderte Menschen starben. Zeugen berichten von Gräueltaten. Satellitenbilder dokumentieren das Ausmaß der Zerstörung.

Bombenanschläge, Mord, Vertreibung: Im Norden Nigerias sind Gräueltaten der Islamistengruppe Boko Haram an der Tagesordnung. Hier nach einem Anschlag in Gombe.

Die Terrormiliz Boko Haram hat die Zahl ihrer Kämpfer offenbar auf 10.000 verdoppelt und kontrolliert ganze Landstriche. Nigerias Regierung ist überfordert – und überwirft sich nun auch noch mit dem Waffenlieferanten USA.

Von Wolfgang Drechsler

Im Nordosten Nigerias sind bei einem Selbstmordattentat mindestens 47 Schüler getötet worden. Bekannt hat sich zu der Tat bislang niemand. In der Vergangenheit gab es in der Region immer wieder Anschläge der Terrorgruppe Boko Haram.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (rechts, SPD) und der französische Außenminister Laurent Fabius mit Florence Ozor, Vertreterin derInitiative "Bring back our girls".

Bei einem Überfall im Süden Nigerias sind ein Deutscher getötet und ein weiterer entführt worden. Das teilten die nigerianische Polizei und ein Unternehmen am Montag mit. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hält sich an diesem Montag zu politischen Gesprächen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja auf.

Oby Ezekwesili war in der ersten demokratischen Regierung nach der Militärdiktatur unter anderem Bildungsministerin. Dann arbeitete sie als Vizepräsidentin der Weltbank. Seit knapp fünf Monaten organisiert sie die Bewegung gegen das Vergessen #BringBackOurGirls. Auch ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass bis heute täglich Proteste stattfinden, die die von der Terrorsekte Boko Haram entführten Mädchen im Gedächtnis halten.

Oby Ezekwesili kämpft seit viereinhalb Monaten mit Leidenschaft für die Rückkehr der mehr als 200 aus einer Schule in Nigeria entführten Mädchen. Die Terrorsekte Boko Haram hatte sie in der Stadt Chibok gekidnappt.

Von Dagmar Dehmer
Beruft sich auf Traditionen. Sani Garba hält ein Foto seiner 14-jährigen Schwiegertochter Wasila Tasi'u hoch.

Eine 14-Jährige im Nordwesten Nigerias steht vor Gericht, weil sie ihren 35-jährigen Ehemann getötet hat. Der Fall wirft eine Debatte auf um die Scharia und die alten Traditionen auf, die das Leben vieler Menschen bestimmen.

Von Dagmar Dehmer
Seit Mitte April gehen in Abuja fast täglich Frauen auf die Straße, um an das Schicksal der noch immer 211 Mädchen zu erinnern, die von Boko Haram aus ihrer Schule in Chibok im Nordosten Nigerias verschleppt worden sind. Die Bewegung #BringBackOurGirls ist von der Regierung kriminalisiert worden, ihre Demonstrationen werden verboten, und einige der Frauen wurden zeitweise verhaftet.

In Abuja halten Frauen die Erinnerung an entführte Mädchen lebendig – und Boko Haram entführt diesmal fast 100 junge Männer. Derweil denkt die politische Klasse schon seit Monaten nur noch an die Wahl im Frühjahr 2015.

Von Dagmar Dehmer

Im Norden Nigerias ist am Mittwochmorgen ein deutscher Mitarbeiter eines Bildungszentrums entführt worden. In der Region ist auch die Islamistengruppe Boko Haram aktiv.

Wieder sollen Frauen entführt worden sein.

Wieder werden in Nigeria Mädchen gekidnappt, darunter sollen auch Kleinkinder sein. Dafür verantwortlich gemacht wird die Boko Haram. Aber der Armee gelingt ein Schlag gegen die Islamisten: Dutzende werden bei einem Luftangriff getötet.