Ostseeküste Mecklenburg: Mecklenburger Ostseeküste

An Mecklenburgs Küste wurde der Ostsee­tourismus erfunden. 1793 nämlich durfte Heiligendamm als erste deutsche Stadt den Titel „Seebad“ führen. Schon vorher hatten sich Betuchte hier Sommerresidenzen gebaut. Bis heute ist der Ort ein Highlight, genauso wie die Züge, die hier, gezogen von Dampflok ­Molli, einen Halt auf der Strecke von Bad Doberan nach Kühlungsborn einlegen. Über 260 Kilometer, zwischen Boltenhagen und Graal-Müritz, erstreckt sich die Mecklen­burger Küste, daran aufgereiht ruhige Strandorte wie Börger

ende und Nienhagen. In der Wismarer Bucht versteckt liegt die flache, grüne Insel Poel, die zu Rad- und Reittouren in frischer Seeluft einlädt, über Strände und durch Salzwiesen (siehe S. 30).

Doch die Gegend kann auch urban: In Rostock, das in diesem Jahr sein 800-jähriges Jubiläum feiert, finden das ganze Jahr über hochkarätige Events statt, etwa die Hanse Sail, zu der dutzende Großsegler und Museumsschiffe einlaufen. Die Hafenstadt hat Backsteingotik genauso im Programm wie junge Szenecafés, in denen der Besuch aus Berlin sich wie zu Hause fühlen wird. Was Berlin jedoch fehlt: Die Nähe zum Wasser und DIE Welle. In Warnemünde werfen sich Surfer mit ihren Brettern in die Bugwellen der Ostseefähren (siehe S. 24). Weiter westlich liegt mit Wismar ein kulturelles Küstenjuwel. Die Altstadt mit gotischen Backsteinkirchen und bunten Giebelhäusern zählt seit 2002 zum UNESCO-Welterbe.

Zur Hanse Sail legen alte Dampfschiffe im Rostocker Stadthafen an, der für die Hansestadt seit Jahrhunderten das Tor zur weiten Welt bedeutet

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Mirco Lomoth