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Begegnung auf gleicher Höhe. Das Basketball-Team des FC Bayern München traf sich mit dem paralympischen deutschen Nationalteam zum Match in Rollstühlen.

© Copyright Erik Mosoni/Allianz

Paralympics-Rollstuhl-Nationalteam: (Un-)gleicher Kampf auf zwei Rädern

Ungewöhnliches Match im Audi Dome: Die Münchener Nachwuchs-Basketballer spielten gegen das Paralympics-Nationalteam der Männer - und das im Rollstuhl.

Ganz leicht war es für den 2,17-Meter-Hünen Daniel Mayr des Nachwuchs-Profi-Teams vom FC Bayern nicht, sich am Montag beim Basketball-Match gegen die deutsche Paralympics-Mannschaft in den Rollstuhl zu falten. Auch das Spiel werde wohl eine eine "enge Kiste". Zumindest hatte Mayr auch schon ein wenig Vorerfahrung: Bei einem Paralympics-Tag an einer Schule hatte er sich bereits auf zwei Rädern probiert. Und dennoch muss er sich immer wieder auf die deutlich niedrigere Spielhöhe und die Kontrolle seines Rollstuhls einstellen.

Die Duelle bei den hohen Bällen waren auch die einzigen, die der Münchener zugunsten seines Teams entscheiden konnte. Im Zusammenspiel nach vorne und der taktischen Defensivarbeit waren die Klassenunterschiede klar: Leichthändig und ohne große Mühe konnte die deutsche Mannschaft immer wieder bis vor den Korb der Bayern dringen und dort teils elegant abschließen, während es dem FCB meist an Spielgeschwindigkeit im Rollstuhl fehlte, um ihre Gegner zu umkurven. Dass auch sie mit dem Ball sehr gut umzugehen vermögen, konnten sie wegen dieser Defizite meist nur aus der Distanz mit dem einen oder anderen ganz guten Abschluss beweisen. Für das Nationalteam waren die Bayern-Profis nur ein Trainingsgegner: Am Ende stand es: 28:5 aus Sicht der Gäste.

Unklar blieb, warum die Münchener Heimstätte an diesem Abend geschlossen und die 6.700 Zuschauerplätze unbesetzt blieben. Wer sehen wollte, wie der sonst erfolgreiche Tabellenzweite sich abkämpfte, musste auf einen Live-Stream im Internet ausweichen. Ein paar Fans auf den Rängen hätten der lockeren und wertschätzenden Atmosphäre kaum geschadet – und der Popularität des Rollstuhlbasketballs erst Recht nicht. So aber war nach nur zwei Mal fünf Minuten Spielzeit wieder Abpfiff.

Was bleibt: ein Video das auf der Facebook-Seite der „Allianz Deutschland“ zu sehen ist. Rund 6000 Online-Zuschauer haben es bislang aufgerufen. Schön wäre es, wenn sich ein Fußball-Profi des FC Bayern das Match mal ansieht. Man stelle sich Robert Lewandowski vor, der sich inspiriert von dieser Spielidee ein Augenbinde aufsetzt und es mit Blindenfußball versucht – zumindest dann wäre die Bundesligasaison im Kampf um die Meisterschaft endlich mal spannend.

David Hock

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