zum Hauptinhalt
Save the Children ist auch in libanesischen Flüchtlingscamps aktiv.

© Jonathan Hyams/Story Central

NGOs in Berlin: Mit allen Mitteln

Solange es irgendwo Not und Armut gibt, haben sie ein Geschäftsmodell. In Berlin findet man mehr NGOs als im Rest des Landes. Wie soll das gehen, von hier aus die Welt zu verbessern? Wer Erfolg haben will, braucht Kompromisse – weniger Idealismus. Lesen Sie hier einen Auszug und die ganze Reportage im digitalen Kiosk Blendle.

Der schmale Plastikstreifen wirkt besonders effektiv, besser als jedes Foto von Hungernden in einem Krisengebiet. Deshalb fehlt er in kaum einem Gespräch. Gerade formt eine junge Mitarbeiterin der Hilfsorganisation Save the Children den Streifen wieder zu einer Schleife, die sie immer enger zieht. Mit dem Band, auf dem ein Zentimetermaß aufgedruckt ist, kann man im wahrsten Sinne des Wortes ermessen, wie dünn der Oberarm eines Kindes unter sechs Jahren ist.

Der Abschnitt von etwa zwölf bis 24 Zentimetern ist grün gefärbt, alles in Ordnung also. Bei sechs bis elf Zentimetern, die einem Ärmchen wenig dicker als ein Daumen entsprechen, ist das Band rot. „Das bedeutet: mangelernährt“, sagt die Mitarbeiterin. Dem älteren Paar, das ihr gegenübersteht, verschlägt es die Sprache. Da ist er also, der einkalkulierte „kleine emotionale Moment“, von dem in der Mitarbeiterschulung die Rede war. Der Mann lächelt schief, seine Frau wirkt geschockt. „Das ist ja traurig“, sagt sie. Und dann: „Die reichen Leute sollten spenden! Wir müssen unsere Steuern zahlen.“ Sie blickt noch mal auf das Band: „Es tut mir wirklich leid für die Kinder.“

Es ist Freitagmittag, vier Mitarbeiter von Save the Children haben sich im Eingang der Ikea-Filiale in Tempelhof aufgebaut: zwei kleine Stände in Rot, zwei weiße Luftballons. Sie sollen Spender gewinnen für ihre Organisation, die Kindern hilft, von Amerika über Kenia bis Vietnam – nicht nur, aber auch bei Hungersnöten. International ist Save the Children ein Riese, hierzulande aber noch wenig bekannt. Das soll sich ändern.

Erst 2004 hat die Organisation ein Büro in Berlin eröffnet, nach jahrzehntelanger Abwesenheit in Deutschland. Damit ist sie ein vergleichsweise neuer Mitspieler auf dem Feld der Hilfs- und Entwicklungshilfeorganisationen in der Hauptstadt. NGOs nennen sie sich, non-governmental organizations, Nichtregierungsorganisationen. Obwohl das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seinen Hauptsitz noch immer in Bonn hat, hat sich Berlin seit dem Regierungsumzug zum Sammelbecken solcher NGOs entwickelt. Für nationale, aber eben auch internationale. Wie viele es genau sind, weiß nicht mal das BMZ. Vermutlich hunderte, von den ganz Großen wie „Brot für die Welt“ mit mehr als 500 Mitarbeitern bis zu Kleinst-NGOs, die sich nur der Bildungsarbeit in Deutschland oder der Entwicklung einer Region in Afrika verschrieben haben. Auch wenn eine Organisation in Aachen oder Duisburg daheim ist, gehört ein Büro in Berlin heute dazu.

Wie funktioniert die NGO-Szene? Wie soll das gehen, vom Berliner Schreibtisch aus die Lage in Somalia oder Indien zu verbessern? Und vor allem: für das Gute zu kämpfen und gleichzeitig gegen die Konkurrenz, gegeneinander?

Die ganze Reportage lesen Sie für 45 Cent hier bei Blendle.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false