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Die Agnolotti im Frea sind gefüllt mit Kartoffelcreme und karamellisierten Zwiebeln.

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Kolumne Melting Pot: Agnolotti im Frea

Eigentlich ein ganz normales Pastagericht mit regionalen Dreh. Aber was im Frea serviert wird, ist nicht normal. Noch nicht.

Von Kai Röger

Italien / England / Brandenburg / Berlin

Die Agnolotti sind gefüllt mit Kartoffelcreme und karamellisierten Zwiebeln, sie liegen in einer animierend fruchtigen Tomatensauce, dazu werden gegrillte Aubergine aus Brandenburg, marinierte Zesten vom Kürbis und ein Crunch aus Sauerteigbrot gereicht. Eigentlich ein ganz normales, sehr gut gemachtes Pastagericht mit pfiffigem regionalen Dreh. Aber was im Frea serviert wird, ist nicht normal. Man könnte auch sagen: noch nicht normal. Denn hier kocht man in Richtung einer Zukunft, in der tierische Fette und Eiweiße bei der Ernährung keine Rolle mehr spielen, in der die Küche um den Wert der Ressourcen weiß, in der alles verwertet wird und Reste kompostiert wieder auf dem Acker der Lieferanten landen.

Schlagwörter wie "vegan", "lokal" und der in England erfundene Trend "zero waste" begleiten den Erfolg des meist ausgebuchten Frea. David Suchy, Gastgeber und Mitgründer, spricht lieber von "Pflanzen-basierter Küche", von "Handarbeit" - alles, von der Pasta über Kefir und Kombucha bis zu Kräuterölen und Sauerteigbroten stellt die Küche selbst her - und von einem "Restaurant für Nachbarn", das mit guter Küche und bodenständigen Preisen "jeden abholen" soll. Ein ganz normales Restaurant also. Irgendwann einmal.

Frea, Torstraße 180, Mitte, täglich 18 - 22 Uhr

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