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Mall of Berlin

© dpa/ Paul Zinken

Shopping in Berlin: Diese Stadt hat alles im Sortiment

Flohmarkttrash und Luxuslabels, Topdesign und Trends aus dem Pop-up-Store. Es gibt so viel zu entdecken...

So vielschichtig wie Berlin selbst ist auch die Shoppinglandschaft. Zwischen dem glanzvollen KaDeWe am Wittenbergplatz und dem anarchischen Rebel Store in Kreuzberg, zwischen dem rosaroten Bunker Alexa, einem mit allen nur denkbaren Standardmarken gefüllten Einkaufszentrum, und den zahllosen individuellen kleinen Boutiquen in Mitte, Charlottenburg, Prenzlauer Berg gibt es Angebote für fast jeden Wunsch. Da sind zum einen die Flagship-Stores der großen internationalen Marken, da ist der Glamour von Louis Vuitton oder Porsche Design. Nicht nur am Ku'damm trägt Berlin wie selbstverständlich Luxus - cool und entspannt. Den genau richtigen, großen Koffer, den man in Berlin lässt, um immer wiederzukommen, findet man vielleicht eher auf einem der großen Flohmärkte, am Mauerpark zum Beispiel oder an der Straße des 17. Juni. Und nicht selten liegt der Billigramschladen nur wenige Meter vom Nobeljuwelier entfernt.

Berliner sind Meister darin, ausgefallene Stücke mit Produkten etablierter Marken zu kombinieren. Der Berliner Stil ist vor allem fantasievoll und nie langweilig. Der Designvielfalt, der Individualität und kreativen Extravanganz sind keine Grenzen gesetzt, und es gibt kaum etwas Ausgefallenes, das im Berliner Kunsthandwerk nicht seine Kunden findet. Auswärtige Besucher staunen immer wieder darüber, wie viele individuelle kleine Geschäfte es in dieser Stadt gibt.

Da entfaltet sich ein fantasievoller Reichtum, der auch für Trendscouts aus aller Welt interessant ist. Concept-Stores präsentieren den typischen Berliner Lifestyle. Pop-up-Stores, zum Beispiel im neu gestalteten Bikini-Haus, wecken ungeahntes Begehren nach bisher nie gesehenen Objekten. Und in der mehr als 250 Jahre alten Porzellanmanufaktur KPM lassen sich Tische nach großer preußischer Tradition decken. Wer sich auf Berlin einlässt, muss damit rechnen, dass sein Geschmack anspruchsvoller wird - und sehr individualistisch.

Elisabeth Binder ist Tagesspiegel-Redakteurin, Society-Expertin und schreibt regelmäßig Restaurantkritiken.

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Shopping-Quartiere

Alexanderplatz

Den Alexanderplatz umweht immer noch ein Hauch von Geschichte. Fast alle Zeiten sind hier noch zu sehen: vom Berolinahaus von Peter Behrens aus den wilden zwanziger Jahren über das Haus des Lehrers mit seinem Mosaik aus den sozialistischen Sechzigern bis hin zur Weltzeituhr, die immer noch ein beliebter Treffpunkt ist. Es wurde viel neu und umgebaut in den letzten Jahren. Dass der große Kaufhof mal ein Konsum-Warenhaus war, ist kaum noch zu erahnen. So richtig edel ist der Platz bei all der Mischung nicht geraten. Stattdessen Discounter für Mode, Kosmetik und Elektrogeräte. Das passt zu den Menschenmassen, die hier am Bahnhof umsteigen und ankommen, um sich nahe Attraktionen wie den Berliner Fernsehturm oder das Rote Rathaus anzuschauen.

Mitte

Friedrichstraße

Die Friedrichstraße wird durchschnitten vom Boulevard Unter den Linden. Am oberen Ende liegt der Bahnhof Friedrichstraße und drum herum gibt es allerhand Läden des täglichen Bedarfs. Dazu kann man getrost auch das Kulturkaufhaus Dussmann zählen, längst eine Institution. Hier bekommt man Stoff zum Hören, Lesen und Anschauen. Daran schließen sich die üblichen Bekleidungsketten an, mit etwas edleren Angeboten zum Quartier 206 hin. Nach der Wende als östliches Pendant zur Luxusmeile Kurfürstendamm gedacht, ist die Friedrichstraße nie wirklich zu einem Schwergewicht in Sachen Shopping geworden. Ein Bummel lohnt sich aber schon wegen des französischen Kaufhauses Galeries Lafayette.

Mitte

Hackescher Markt

Der Hackesche Markt und mit ihm vor allem die Hackeschen Höfe wurden schon kurz nach der Wende wieder herausgeputzt - mit glänzenden Jugendstilkacheln und goldenen Schriftzügen. Von hier aus konnte man sich vorstellen, was aus den bröckelnden Fassaden einmal werden könnte. Ein richtiges Shoppingzentrum ist hier entstanden. Nicht nur viele deutsche und internationale Marken wie Ben Sherman, Drykorn, Closed, Vans, Marimekko und APC haben sich rund um die Neue Schönhauser Straße niedergelassen. In den Seitenstraßen gibt es auch kleinere Boutiquen und Designerläden.

Mitte

Karl-Marx-Straße

Vom Hermannplatz bis zum S-Bahnhof Neukölln verläuft oberhalb der Linie U7 die drittgrößte Einkaufsmeile der Stadt, die Karl-Marx-Straße. Vielfältig ist das Angebot: Von den großen Modeketten wie C&A oder H&M bis hin zum kleinen Ramschladen gibt es fast alles. Mit der Karstadt-Filiale befindet sich am Hermannplatz eines der größten und bestsortierten Kaufhäuser der Stadt. 1929 eröffnet, galt es für einige Zeit sogar als das modernste Warenhaus Europas. In Sichtweite des Rathauses Neukölln, des Bezirkswahrzeichens, liegt mit den Neukölln Arcaden ein weiteres Shoppingcenter. Hier haben sich unter anderem eine Mediamarkt-Filiale und ein großes Cineplex-Kino angesiedelt. Wer nach dem ganzen Shoppingtrubel etwas Kultur braucht, ist im Heimathafen Neukölln richtig: Hier finden regelmäßig Lesungen und Theateraufführungen statt.

Neukölln

Kurfürstendamm und Tauentzienstraße

Zusammen sind sie die längste und abwechslungsreichste Einkaufsstraße Berlins. Der eine Endpunkt ist der Wittenbergplatz mit dem fast trutzigen Kaufhaus des Westens, der andere ein riesiger Baumarkt an der S-Bahn-Station Halensee. Dazwischen ist von exorbitant teuer und luxuriös bis supergünstig und massenkompatibel alles zu haben. Kein großer Modediscounter, der sich nicht an der Tauentzienstraße niedergelassen hätte. Namen wie Pull & Bear, Forever 21 und Bershka machen klar: Hier geht es um die ganz junge Shopping-Zielgruppe. Je weiter man den Kurfürstendamm hinuntergeht, desto teurer wird es. Von Chanel bis Saint Laurent ist alles da an Luxushäusern. Dazwischen der große Apple Store, Edelfriseure, feine Marken wie Agnona aus Italien und Juweliere, denen kein Edelstein fremd ist.

Charlottenburg/Halensee/Schöneberg

Schlossstraße

Dass die Schlossstraße den zweiten Rang unter Berlins meistfrequentierten Einkaufsstraßen belegt, ist kein Wunder: Laden reiht sich an Laden, dazwischen Warenhäuser wie Karstadt, Sport Scheck und Peek & Cloppenburg. Auf einer Strecke von nur 1,7 Kilometern liegen insgesamt vier Einkaufszentren. Das ergibt zusammen mehr als 200 000 Quadratmeter und damit Berlins größte Verkaufsfläche. Ein paar inhabergeführte Geschäfte gibt es noch, aber es dominieren die großen Marken. Hier gibt es von Kinderunterwäsche von Petit Bateau über Möbel von Bo Concept bis hin zu Töpfen von WMF alles, was man zum Leben braucht.

Steglitz

Wilmersdorfer Straße

Die Wilmersdorfer Straße ist so etwas wie das kommerzielle Herz der westlichen Innenstadt. Hier gibt es nicht nur die großen Kaufhäuser, Filialisten und die Wilmersdorfer Arcaden mit mehr als 50 Geschäften, sondern auch Fachgeschäfte wie das Rogacki, ein Feinschmecker-Dorado der guten alten West-Berliner Schule nicht nur für Wilmersdorfer Witwen. Zu großen Teilen ist die Straße eine Fußgängerzone, was bei all den Einkaufsfreudigen, die sich hier drängen, auch gut ist.

Charlottenburg

Shoppingmalls

Alexa

"Ist das hässlich", entfuhr es dem Ex-Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit bei der Eröffnung des rosafarbenen Neubaus am Alexanderplatz. Doch hinter der Fassade im Art-déco-Stil verbirgt sich das viertgrößte Einkaufscenter der Stadt: in den 180 Geschäften auf 56 000 Quadratmetern fehlt kaum ein wichtiger Filialist, 1600 Autos haben in der Tiefgarage Platz. Ein Highlight ist die Loxx-Miniaturwelt im dritten Stock. Hier fährt die drittgrößte Modellbahn der Welt durch eine Berliner Stadtlandschaft im Kleinformat. Ideal fürs Familienshoppen.

Mitte, Grunerstraße 20, Tel. 269 34 01 21, alexacentre.com

Bikini Berlin

"Shop different" lautet das Motto der im April 2014 eröffneten Einkaufspassage im denkmalgeschützten Bikini-Haus aus den fünfziger Jahren, das seinen Spitznamen übrigens einem damaligen Luftgeschoss verdankte. Den Anspruch, sich von üblichen Centern zu unterscheiden, erfüllt das relativ kleine Haus mit rund 60 Mietern und 17 000 Quadratmetern Verkaufsfläche durchaus: Es gibt vor allem Designerläden und nur wenige Filialisten. Dafür sind die Preise auch höher. Einzigartig in Berlin sind die "Pop-up-Stores" in hölzernen Boxen im Erdgeschoss; sie werden immer nur für wenige Monate an junge Unternehmen vermietet. Besonders beliebt ist der Blick in den benachbarten Zoo: Auf den Affenfelsen kann man von einer Terrasse oder durch Panoramafenster im Parterre schauen. Wer es belebt mag, sollte das Center am Freitag oder Sonnabend besuchen, an anderen Tagen ist oft wenig los. Zum Projekt Bikini Berlin gehören Nachbargebäude: das traditionsreiche Kino Zoo-Palast und das Hotel 25hours, in dessen zehnter Etage sich die Monkey Bar und das Restaurant Neni zu Szenetipps entwickelt haben (im Neni muss man in der Regel eine Woche vorher reservieren).

Charlottenburg, Budapester Straße 38-50, Tel. 55 49 64 54, bikiniberlin.de

Das Schloss

Das Unwort Konsumtempel wirkt in diesem Ambiente ausnahmsweise mal gut platziert. Die in Marmor und Sandsteinbeige gehaltene Mall an der Steglitzer Schlossstraße, der Haupteinkaufsmeile im Südwesten, verströmt ein wenig Disneyland-Charme. 80 Geschäfte, darunter alle großen Ketten, reihen sich auf 36 000 Quadratmetern, überwölbt von einem Panoramahimmel, an den von Mittwoch bis Sonnabend 78 Hochleistungsbeamer bunte Unterwasserwelten und Sternenbilder projizieren. Auch andere Überraschungen gibt es für (große) Kinder.

Steglitz, Schlossstraße 34, Tel. 666 91 20, das-schloss-steglitz.de

Designer-Outlet Berlin

Zum Markenshopping kann man auch aufs Land fahren. 30 Autominuten westlich von Berlin liegt an der B5 Richtung Nauen das Designer-Outlet der McArthurGlen Group. Die Einkaufswelt auf der grünen Wiese mit 80 Boutiquen, Café und Restaurants hinter Fachwerkfassaden und Rundbogenarkaden verströmt den Charme einer künstlichen Fußgängerzone und lässt von Mode bis Lifestyle und Beauty keine Markenwünsche offen. Wer mal wieder bummeln will wie in seinem heimischen Mittelzentrum, ist hier richtig. 14641 Wustermark OT Elstal, Alter Spandauer Weg 1, Tel. 033234- 90 40, mcarthurglen.com

Europa-Center

Berlins ältestes Einkaufszentrum, das im April sein 50-jähriges Bestehen feierte, ist in vieler Hinsicht auch das ungewöhnlichste. Das Europa-Center am Breitscheidplatz steht unter Denkmalschutz und gilt als Berliner Wahrzeichen, nicht zuletzt wegen des Mercedes-Sterns auf dem Dach des Bürohochhauses, der es als größte drehbare Neonanlage der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft hat. Hinzu kommen Kunstwerke wie die Uhr der fließenden Zeit und die Mengenlehre-Uhr, die vielen Betrachtern Rätsel aufgeben, oder der Lichtobelisk an der Tauentzienstraße. Eine weitere Besonderheit ist das hauseigene Kabarett Die Stachelschweine. Zum Center zählen das Fünf-Sterne-Hotel Palace mit dem Restaurant First Floor (ein Michelin-Stern) und die Bäderlandschaft der Thermen am Europa-Center. In der Shoppingpassage gibt es rund 70 Läden, zu den Hauptmietern gehört einer der größten Berliner Saturn-Elektronikmärkte. Seinen Retro-Charme bewirbt das Einkaufszentrum mit Slogans wie "Geile Zeitreise".

Charlottenburg, Tauentzienstraße 9-12, Tel. 26 49 79 40, europa-center-berlin.de

Galeria Kaufhof Alexanderplatz

Der Wettbewerber des kriselnden Karstadt-Konzerns zeigt in seinem Flaggschiff am Alex, dass die Warenhausidee auch im Onlinezeitalter erfolgreich mit Leben erfüllt werden kann. Auf sechs Etagen und 35 000 Quadratmetern sind 600 Marken vertreten. Im Kaufhof-Vorzeigehaus folgt man dem Konzept "Alles unter einem Dach" äußerst ambitioniert. Auch die Lebensmittel- und Feinkostabteilung ist ausgezeichnet sortiert und gehört zu den ersten Adressen in Mitte.

Mitte, Alexanderplatz 9, Tel. 24 74 30, galeria-kaufhof.de

Galeries Lafayette

Französisches Savoir-vivre kann man kaufen - in der Dependance des berühmten Pariser Kaufhauses Galeries Lafayette. Die Épicerie im Untergeschoss stillt den Hunger frankophiler Berliner an Einkaufs- und Imbissständen. Das Modeangebot umfasst internationale Marken, aber auch französische Designer, die man sonst schwer findet. Parfüms, Taschen und Schals empfangen auch solche Besucher, die nur auf der Suche sind nach dem interessanten architektonischen Mittelpunkt dieses hübschen Hauses.

Mitte, Friedrichstraße 76-78, Tel. 20 94 80, galerieslafayette.de

KaDeWe

Seit mehr als 100 Jahren ist das Kaufhaus des Westen (KaDeWe) ein Leuchtturm unter den Warenhäusern des Landes. Und es hat sich immer wieder neu erfunden. Hier werden täglich bis zu 180 000 Gäste aus aller Welt von rund 2000 Verkaufsberatern bedient. Die Gourmetabteilung im sechsten Stock mit seltenen Früchten und Fischen, köstlichen Kuchen und hunderten Käsesorten ist Legende - ein attraktives Ziel für Berliner und ihre Gäste. Der Luxusboulevard im Erdgeschoss, die riesige Accessoire-Abteilung, die große Auswahl an neuen Marken in den Modeetagen, die umfassende Kosmetikabteilung und wechselnde Ausstellungen im Lichthof helfen, den Kultstatus zu erhalten.

Schöneberg, Tauentzienstraße 21-24, Tel. 212 10, kadewe.de

Mall of Berlin

270 Läden und Lokale am Leipziger Platz in Mitte - das ist ein stadtweiter Rekord. Nur bei der Fläche (76 000 Quadratmeter) liegt die im September 2014 eröffnete Mall of Berlin auf Platz zwei hinter den Neuköllner Gropius-Passagen. Aber das soll sich durch eine geplante Erweiterung noch ändern. Bei den Läden und Lokalen prägen bekannte Filialisten das Bild. Ein Unterschied zu manchen anderen Centern liegt darin, dass sich auch Luxusmarken angesiedelt haben. Sehenswert ist der Blick von den Brücken im zentralen Atrium auf das benachbarte Bundesratsgebäude und in Richtung City Ost. Farbige Kacheln und weitere Elemente der Innenarchitektur zitieren alte Zeiten - Erinnerung an ein berühmtes Wertheim-Warenhaus, das einst an gleicher Stelle stand. Manchmal demonstrieren noch osteuropäische Bauarbeiter vor der Mall, die von Subunternehmern nicht entlohnt wurden und dagegen geklagt haben.

Mitte, Leipziger Platz 12, Tel. 20 62 17 70, mallofberlin.de

Potsdamer Platz Arkaden

Nur etwa halb so groß wie die Mall of Berlin ist der ältere Nachbar am Potsdamer Platz mit rund 130 Mietern und 40 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Die Arkaden seien "beschaulicher und familiärer", findet nicht nur eine dortige Modeverkäuferin. Die Läden sind überwiegend Filialisten, mittlerweile vor allem zugeschnitten auf sehr junges Publikum und Familien. Das Center ist ein Teil des Quartiers Potsdamer Platz, das weitere Attraktionen bietet: die Spielstätte der Blue Man Group, die Musicalbühne Stage Theater am Potsdamer Platz, die Spielbank Berlin oder die Kinos Cinemaxx und CineStar Original.

Tiergarten, Alte Potsdamer Straße 7, Tel. 255 92 70, potsdamer-platz-arkaden.de

Berliner Marken

Anna von Griesheim

Die Designerin hat ein Herz für weibliche Rundungen und einen ausgeprägten Sinn für die Dehnbarkeit der Größe 38. Kaum eine Gala vergeht, ohne dass ihre schönen und gleichzeitig praktischen Modelle auftauchen. Eine Spezialität sind Abendkleider aus einem glänzenden Crash-Stoff, die sich auch im Koffer gut für einen großen Auftritt halten. In ihrem Geschäft mit angrenzendem Atelier in der Pariser Straße berät Anna von Griesheim zahlreiche prominente Kundinnen. Das liegt wohl auch an ihrem Credo, das besonders Erfolgsfrauen schätzen: Man muss sich in einem Kleidungsstück einfach vergessen können. Es darf nicht bieder aussehen, aber auch nicht zu auffällig, es darf nicht rutschen und nicht knittern.

Wilmersdorf, Pariser Straße 44, Tel. 885 44 06, anna-von-griesheim.de

Askania Uhren

Der Uhrmachersohn Carl Bamberg, ein Schützling von Carl Zeiss, begann 1871 in Berlin Präzisionsgeräte für die Marine und Observatorien herzustellen. Auch heute noch gehen die Uhrmacher auf individuelle Kundenwünsche ein. Handwerkskunst auf hohem Niveau ist Ehrensache in diesem Traditionsunternehmen. Der Name geht auf ein mittelalterliches Adelsgeschlecht zurück, das Brandenburg und Sachsen besiedelte. Der gebürtige Schwarzwälder Leonhard Müller hauchte der traditionsreichen Marke vor einigen Jahren neues Leben ein und erfand unter anderem die Berlinale-Uhr und den Askania Award, der alljährlich im Vorfeld der Berlinale vergeben wird.

Mitte, Rosenthaler Straße 40/41 (Hof 1), Tel. 24 08 31 69, askania-berlin.de

Bechstein

Claude Debussy wollte Klaviermusik nur für den Bechstein schreiben. Und Hans von Bülow, der erste Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, glaubte, dass der Bechstein für den Pianisten eine ähnliche Rolle spielt wie die Stradivari für den Geiger. Seit Carl Bechstein 1853 in Berlin die Manufaktur für Klaviere eröffnete, wurde die Marke mehr und mehr zum Mythos. Ein Klavier kostet heute mindestens

10 000 Euro, für einen Flügel muss man knapp das Dreifache rechnen. Der überwiegende Teil der Instrumente wird von Privatleuten gekauft. Das C. Bechstein Centrum Berlin befindet sich im Designcenter Stilwerk.

Charlottenburg, Kantstraße 17, Tel. 31 51 52 00, bechstein.com

Fassbender & Rausch

Egal ob man Mitbringsel für Freunde außerhalb der Stadt oder des Landes braucht, ob man Schokoholics, Kinder oder ganz normale Besucher mit einer Affinität zu Süßem unterhalten will - viele Anlässe rufen nach diesem märchenhaften Schokoladenladen mit angrenzendem Schokoladenrestaurant- und café. Man kann die schönsten Skulpturen bewundern, das Brandenburger Tor zum Beispiel oder den Reichstag, alles aus Schokolade gebaut. Es gibt Plantagenschokolade und fantasievolle Pralinenkreationen, die man sich ganz nach Geschmack zusammenstellen kann, und natürlich handgeschöpfte Tafelschokolade.

Mitte, Charlottenstraße 60, Tel. 757 88 24 40, fassbender-rausch.de

Hering

Vor mehr als 20 Jahren hat die Keramikmeisterin Stefanie Hering ihre Manufaktur gegründet. Was als kleiner Ein-Frau-Betrieb begann, ist heute ein florierendes Unternehmen mit internationaler Kundschaft. Der Durchbruch kam 2005, als die Designerin sich mit dem "Wesen der Tafel" zu beschäftigen begann. Sie entwickelte ein zeitgemäßes Tafelservice, das inzwischen weltweit vor allem in der Spitzengastronomie gefragt und geschätzt ist. Das hochwertige Bisquit-Porzellan ist ihr Markenzeichen geworden. Seit 2013 führt sie ihren Flagship-Store im Waldorf Astoria am Bahnhof Zoo.

Charlottenburg, Hardenbergstraße 27, Tel. 88 91 75 71, heringberlin.com

Kaviar Gauche

In der Liga von Kaviar Gauche spielen in Berlin nur wenige - Lala Berlin, die gleich um die Ecke einen Laden eröffnet hat, und Michael Michalsky. Die Designerinnen Alexandra Fischer Roehler und Johanna Kühl haben für Berliner Verhältnisse einen langen Weg hinter sich gebracht: Ihr Label gibt es seit zehn Jahren. Ihre ersten Entwürfe waren experimentell. Aus den Experimenten entstand eine Tasche wie ein gekrümmtes Gürteltier. Sie wurde zum Verkaufsschlager und machte Kaviar Gauche weit über Berlin hinaus bekannt. Das Modell "Lamella Bag" verkauft sich in ihrem Laden in der Linienstraße 44 immer noch gut. Auch für Ihre Brautkleider gilt das: Kundinnen fragten, ob sie Kleider, die Marie Bäumer und Heike Makatsch auf dem roten Teppich trugen, auch als Brautkleider bestellen könnten. Zuerst wandelten sie die Kleider aus der normalen Kollektion um, jetzt gibt es eine eigene Linie. Kaviar Gauche hat eine neue Tonalität in die deutsche Mode gebracht - elegant, eloquent, selbstbewusst.

Mitte, Linienstraße 44, Tel. 28 87 35 60, kaviargauche.com

KPM

Als Friedrich II. wegen seiner Leidenschaft für das weiße Gold 1763 die Porzellanfabrik des Berliner Kaufmanns Johann Ernst Gotzkowsky übernahm, gab er ihr den Namen Königliche Porzellanmanufaktur und das kobaltblaue Zepter als Zeichen, das noch heute Tassen, Teller und Vasen ziert. Seit 2006 treibt der Bankier Jörg Woltmann die Internationalisierung der Premium-Marke voran. In der Erlebnisausstellung "KPM Welt" kann man alles über die traditionsreiche Porzellanfertigung und -malerei erfahren. Noch heute gibt es Formen aus der Zeit Friedrichs des Großen, aber auch Kreationen aus der Zeit des Klassizismus oder des Bauhaus. Wie der Tee aus den Originaltassen schmeckt, kann man im angrenzenden Café ausprobieren.

Charlottenburg, Wegelystraße 1, Tel. 39 00 92 15, kpm.de

Lala Berlin

Leyla Piedayesh hat eine ganz schöne Verantwortung, wenn es um Berliner Mode geht. Es ist meist ihr Label Lala Berlin, das als Beispiel für den Erfolg der Modestadt genannt wird. Und dabei hat sie vor mehr als zehn Jahren ganz klein angefangen - mit einem Paar Pulswärmern, die sie strickte. Nach und nach wurde daraus eine ganze Kollektion. Inzwischen führt sie ein Unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeitern, hat einen Laden in der Alten Schönhauser Straße, kleidet zahlreiche deutsche Schauspielerinnen ein und ist eines der Zugpferde der Berlin Fashion Week. Ein wichtiges Kriterium für ihre Entwürfe ist, was sie selbst tragen würde - stilsicher ist die studierte Betriebswirtin auf jeden Fall. Ihre Kleidung ist unaufgeregt, aber doch immer eindeutig als Lala Berlin erkennbar.

Mitte, Alte Schönhauser Straße 3, Tel. 20 09 53 63, lalaberlin.com

Mykita

So richtig rund läuft es, seit Sarah Jessica Parker als Carrie Bradshaw im Kinofilm "Sex in the City 2" eine große, goldfarbene Brille von Mykita trug. Mitten in Kreuzberg liegt die neue Zentrale und Manufaktur des Brillenunternehmens, alle Brillen werden hier gefertigt und in rund 70 Ländern verkauft. Gegründet wurde das Unternehmen 2003 in einer ehemaligen Kindertagesstätte in Mitte - daher der Name. Auch wenn Berlin als Standort wichtig ist, inzwischen ist es eher das internationale Geschäft, das Mykita erfolgreich macht. Nordamerika ist der größte Markt für die Marke, vor einem Jahr eröffnete ein eigener Laden in New York. Frankreich ist auf dem zweiten Platz, Deutschland folgt auf dem dritten. Immer wieder arbeiten sie mit Designern zusammen wie Damir Doma, Bernhard Wilhelm und Maison Martin Margiela.

Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 6, Tel. 67 30 87 15, mykita.com

Trippen

Schuhe aus Holz, Leder und mit einer Sohle aus Gummi oder Naturkautschuk versehen - das verbindet alle Modelle von Trippen. Das Geschäftsmodell von Angela Spieth und Michael Oehler basiert auf der Idee, Schuhe so herzustellen, dass sich die einzelnen Komponenten je nach Modell austauschen oder erneuern lassen. So ermöglichen die Schuhmacher einen umweltbewussten Umgang mit den Ressourcen. Das Design der Trippen-Schuhe ist dennoch zeitgemäß - der Großteil der Kollektionen wird in der eigenen Manufaktur in Zehdenick gefertigt. Das Konzept ist seit 1992 erfolgreich, Trippen vertreibt seine Ware weltweit über 450 Händler von Israel bis Hongkong.

Mitte, Rosenthaler Straße 40/41

(Hackesche Höfe, Hof 4 & 6), Tel. 28 39 13 37, trippen.com

Concept-Stores

Andreas Murkudis

Schon in Mitte war das Geschäft von Andreas Murkudis eines der besten für Mode und Design in Berlin. Geadelt wurde das Konzept durch den Umzug in die leer stehende Druckerei im ehemaligen Tagesspiegelgebäude an der Potsdamer Straße. In den lichten Hallen gehen Kleidungsstücke von Dries van Noten, Céline und Common Projects eine wundervolle Verbindung ein mit feinsten italienischen Lederwaren von Felisi, Schuhen von Ludwig Reiter sowie Möbeln von E15. Im vergangenen Jahr kamen weitere Ladenflächen im Bikini Berlin an der Budapester Straße in Charlottenburg dazu. Dort bietet Andreas Murkudis auch erschwinglichere Produkte an.

Tiergarten, Potsdamer Straße 81e, Tel. 680 79 83 06, andreasmurkudis.com

Darklands

Nehmen Sie sich viel Zeit. So steht es auf der Website von Darklands. Und die Macher haben recht - Zeit braucht man. Nicht nur, um sich die vielen schönen, schwarzen Kleidungsstücke anzuschauen - eine "Kollektion", die es so wohl kein zweites Mal in Deutschland gibt. Sondern auch, um das Geschäft überhaupt zu finden. Darklands liegt in einem Gewerbehof In einer weiß getünchten Werkhalle, hier riecht es nach Leder und Industrie. An langen Stangen hängt luxuriöse Gebrauchskleidung, die sich dem Protzen verweigert, von Designern wie Boris Bidjan Saberi, Carol Christian Poel und Rick Owens.

Tiergarten, Heidestraße 46-52 (Gebäude 7), darklandsberlin.com

Firmament

Die Leute von Firmament nehmen ihren Job ernst. Im modernistischen Laden in Mitte findet sich alles, was man braucht, um sich wirkungsvoll vom Sportdiscounter abzuheben. Hightechjacken von Acronym oder Arcteryx Veilance, Turnschuhe von New Balance und Vans Vault, dazu technische Gadgets - eben alles für erwachsen gewordene Großstadtjungs.

Mitte, Linienstraße 40, Tel. 63 91 16 11, firmamentberlin.com

The Corner

Die beiden Besitzer Josef Voelk und Emmanuel de Bayser werden nicht umsonst regelmäßig in einschlägigen Modemagazinen zu den neuesten Trends befragt. In ihrem Geschäft am Gendarmenmarkt verkaufen sie genau das, was gerade als wichtig ausgerufen wird. Kleidung, Schuhe und Accessoires von Victoria Beckham, Balenciaga, Kenzo, Stella McCartney, Christian Louboutin und Lanvin, dazu immer mal wieder Vernissagen und Veranstaltungen, bei denen die Designer selbst vor Ort sind. Eine weitere Dependance gibt es in der Wielandstraße 29 in Charlottenburg.

Mitte, Französische Straße 40, Tel. 20 67 09 40, thecornerberlin.de

The Store

Das Soho House ist ein Restaurant, Hotel, Schwimmbad und Spa, in das nur reinkommt, wer Mitglied ist. Aber jetzt gibt es im Erdgeschoss an der Torstraße ein Geschäft, das für jedermann geöffnet ist. The Store bietet hier nicht nur eine Auswahl an Mode von Jil Sander, Proenza Schouler oder Issey Miyake - alles, was man sieht oder hört, kann man kaufen. Die Musik, die gespielt wird, das Magazin, das man durchblättert, oder auch die Couch, auf der man sitzt. Neben der Beauty-Lounge für Mann und Frau zieht das dazugehörige Café Publikum von außen an. Den WLAN-Zugang gibt es gratis dazu und es werden auch Arbeitsplätze vermietet.

Mitte, Torstraße 1, Tel. 405 04 40, thestoreberlin.de

Voo-Store

Was der Gründer des Voo-Stores, Herbert Hofmann, so an Produkten zusammenkuratiert, ist bemerkenswert und passt in das Geschäft im Hinterhof der Kreuzberger Oranienstraße. Ein wenig Berliner Design von Reality Studio und Hien Le, angesagte Pullover mit Motiv, genau die richtigen Turnschuhe von Nike und viel tolles Zeug aus Skandinavien und Frankreich von Carven, Whyred und Carin Wester - und das alles für beiderlei Geschlecht. Dazu gibt es eine Kaffeetheke für die abschließende Entscheidungsphase.

Kreuzberg, Oranienstraße 24, Tel. 69 57 97 27 10, vooberlin.com

Wertvoll

Nicht umsonst gilt Berlin als Hochburg für grüne Mode. Einer der ersten und schönsten Läden findet sich in der Marienburger Straße in Prenzlauer Berg. Bei Wertvoll sieht es gar nicht nach Öko aus - und doch erfüllen alle Produkte einen hohen Anspruch. Bekannte Marken wie People Tree und Nudie-Jeans verkaufen Monika Lesinski und Judith Finsterbusch ebenso wie Berliner Design von Slowmo und Caro e. Schöner kann man mit Klischees kaum aufräumen. Hier gibt es sogar nachhaltige Unterwäsche, die hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht wird.

Prenzlauer Berg, Marienburgerstraße 39, Tel. 25 56 77 26, wertvoll-berlin.com

Berliner Designer

Bless

Als Ines Kaag aus ihrer Wohnung in der Oderberger Straße in Prenzlauer Berg auszog, richtete sie die zwei Zimmer zusammen mit ihrer Kollegin Desiree Heiss neu ein. Seitdem findet sich hier eine Mischung aus Installation, Performance und Modegeschäft. Die beiden Designerinnen, die das Duo Bless bilden, entwerfen von Berlin und Paris aus nicht nur Kleider, sondern auch Tapeten, Bettwäsche und Tische, die sich zum Bett verwandeln lassen - oder sie hüllen Verlängerungskabel mit allen möglichen Materialen neu ein. Sie bewegen sich dabei immer auf dem schmalen Grat zwischen Mode und Kunst.

Prenzlauer Berg, Oderberger Straße 60 (Hinterhaus, 3. OG), Tel. 27 59 65 66,

bless-service.de

Fiona Bennett

Fiona Bennett ist die Hutmacherin Berlins. Schon seit vielen Jahren beglückt die gebürtige Britin uns mit ihren kleinen und großen Hutkreationen. In ihre Werkstatt in der Potsdamer Straße kann man nicht nur hineinschauen, man kann dort auch etwa 80 Modelle kaufen, oder lässt sich einen Hut ganz nach eigenen Vorstellungen nach Maß fertigen.

Tiergarten, Potsdamer Straße 81-83, Tel. 28 09 63 30, fionabennett.de

Frank Leder

Es ist neu, dass man sich die Welt von Frank Leder anschauen und seine Kleidung direkt kaufen kann. Seine Männermode wurde bisher in rund 80 Läden weltweit angeboten, keiner davon jedoch lag in Deutschland. In seinem Atelier in einer schönen Charlottenburger Altbauwohnung hat der Designer nun zwei Räume hergerichtet, in denen er seine Kleider zeigt und verkauft. Frank Leder war vor zehn Jahren einer der Ersten, die den Ruf der Berliner Mode in die Welt trugen - und zwar von Anfang an nach Japan, wo sein herber, manchmal fast karger deutscher Stil besonders gut ankommt. Material geht Frank Leder über alles: ob Deutschleder, dicker Filz oder Loden aus dem bayerischen Wald, der 140 Gramm pro Meter wiegt und, zu einem steifen Mantel verarbeitet, keinen Windstoß durchlässt.

Charlottenburg, Kantstraße 139 (2. OG), Tel. 69 56 75 48, frank-leder.com

Michael Sontag

In der Muskauer Straße in Kreuzberg verkauft der Designer seit Anfang des Jahres seine Entwürfe, die er auch regelmäßig auf der Fashion Week in Berlin zeigt. Bekannt wurde er durch seine schlau konstruierten Seidenkleider. Auch die hängen in seinem minimalistisch hergerichteten Laden mit Stuckdecke, dazu gibt es Accessoires und Schuhe zu entdecken.

Kreuzberg, Muskauer Straße 41, michaelsontag.com

Paul Davis

2009 gründete der Kanadier Paul Davis sein Label in Berlin. In Moabit hat er sein Atelier, Berlin ist sein Rückzugsort. Von Anfang an zeigte er in Paris zu den Prêt-à-porter-Wochen für Männermode seine Kollektion, seine Konkurrenten sind Saint Laurent und Dior, sein wichtigster Markt ist Japan. Nun hat Davis seinen ersten eigenen Laden in Berlin im Quartier 206 eröffnet. Davis mag satte Farben, ein petrolfarbenes Jackett aus feinem Kaschmirstoff, einen dunkelroten Mantel. Einen Parka gibt es immer, der wurde schließlich in Nordamerika erfunden, um sich gegen Eis und Schnee zu schützen. Mal ist er aus Wolle, mal aus regendichter Baumwolle. Seiner Mode sieht man die britischen Einflüsse der handgefertigten Anzüge der Savile Row an.

Mitte, Friedrichstraße 71, Tel. 30 55 62 73 15, pauldavis.co

Flohmärkte

Flohmarkt am Arkonaplatz

Kein Markt fürs kleine Portemonnaie - hier kauft man fast nur noch bei Händlern. Dafür ist das Angebot an Lampen, Schallplatten, Klamotten, Büchern und Kleinkram aber sortierter als bei der Konkurrenz am Mauerpark. Mit etwas Glück lassen sich hier wahre Antiquitätenschätze oder kultige DDR-Produkte auftun. Sonntag 10-17 Uhr, zur Winterzeit 10-16 Uhr.

Mitte, Arkonaplatz, troedelmarkt-arkonaplatz.de

Flohmarkt am Mauerpark

Der Trödelmarkt erstreckt sich auf einem ehemaligen Kohlenhändlergelände, wo früher die deutsch-deutsche Grenze war. Hier verkaufen hauptsächlich Studenten und Anwohner, aber auch immer mehr Profihändler - ein Sammelsurium aus alten Klamotten, Belletristik und preiswertem Hausrat. Der Markt leidet unter seiner Beliebtheit und ist stets überlaufen. Viele Besucher setzen sich lieber gleich in die Mauersegler-Bar am Eingang oder in das angrenzende Café Schönwetter mit Sandstrand-Ambiente. Gut besucht sind auch die Karaokeveranstaltungen nebenan im Park; im Sommer zeitgleich zum Marktbetrieb Sonntag 8-18 Uhr.

Prenzlauer Berg, Bernauer Straße 63/64, flohmarktimmauerpark.de

Flohmarkt auf dem RAW-Gelände

Dies ist die luftigere, weil noch nicht ganz so überlaufene Alternative zu Mauerpark und Boxhagener Platz: auf 3000 Quadratmetern Industriecharme - dem ehemaligen Gelände des großen Reichsbahn-Ausbesserungswerks - bieten hier viele private Händler Sommerkleider in Grabbelkisten oder selbst gemachte Hipster-Ketten vergleichsweise günstig an. Außerdem hat sich seit Kurzem mit der Neuen Heimat ein separater Streetfood- und Designmarkt angesiedelt. Sonntags 9-19 Uhr (Neue Heimat ab 12 Uhr, neueheimat.com).

Friedrichshain, Revalerstraße 99, raw-flohmarkt-berlin.de

Flohmarkt vor dem Bodemuseum

Etwas teurer und unpersönlicher als die anderen, zieht dieser Flohmarkt vor allem Touristen an. Auf dem Weg zur Museumsinsel lassen sich hier Bierkrüge mit dem Berliner Bär und andere Hauptstadt-Devotionalien erstehen, dazu Pelzmützen, Silberbesteck und antike Bücher. Samstag und Sonntag 11-17 Uhr.

Mitte, Am Kupfergraben 1, antik-buchmarkt.de

Nowkoelln Flowmarkt

Kein Gedrängel und Gequetsche: Auf dem Markt am Ufer des Landwehrkanals geht es noch recht gemütlich zu. Zwischen den rund 150 Ständen bummeln Studenten, Kreative und Familien über die Wege oder verkaufen gleich selbst: Zum Beispiel selbst entworfene Kinderklamotten, Gehäkeltes oder Gedrucktes. Schnäppchenjäger feilschen um Schallplatten, Vintageklamotten und kleine Möbelstücke. Wenn die Füße wehtun, sucht man sich ein ruhigeres Plätzchen am Ufer gegenüber, um das Treiben von dort in Ruhe zu beobachten. Alle zwei Wochen sonntags, Mai-November.

Neukölln, Maybachufer 31, nowkoelln.de

Trödelmarkt Straße des 17. Juni

Der meistbesuchte Flohmarkt Berlins mit dem besten Angebot - fast ausschließlich von Profihändlern. Hier gibt es schönen Goldschmuck, hochwertiges Porzellan und hin und wieder ein wertvolles Bild aus dem 18. Jahrhundert als Schnäppchen oder auch einen Werkstatt-Picasso. Preislich insgesamt etwas gehobener als andere. Das gilt auch für den angeschlossenen Kunsthandwerkermarkt. Samstag und Sonntag 10-17 Uhr.

Tiergarten, Straße des 17. Juni, berliner-troedelmarkt.de

Trödelmarkt am Boxhagener Platz

Er ist einer der populärsten Märkte der Stadt: der kleine Flohmarkt am "Boxi". Die Stände der privaten und gewerblichen Händler sind rund um die Grünfläche verteilt. Angeboten werden jede Menge Bücher und Tonträger - auch Möbel. Der Markt lädt vor allem wegen der kulinarischen Vielfalt seiner Imbisse und der Livemusik zum Verweilen ein. Sonntags 10-18 Uhr.

Friedrichshain, Boxhagener Platz

Luxusshopping

Cartier

Klassisch zeitloses Design ist die Spezialität der französischen Luxusmarke. In dem Geschäft am Ku'damm werden nicht nur Uhren aus Gold, Silber und Stahl verkauft, sondern auch Ringe, Armbänder, Ketten und Düfte. Außerdem gehören edle Brillen und hochwertige Lederwaren zum Sortiment.

Charlottenburg, Kurfürstendamm 188/189, Tel. 886 70 60, cartier.de

Etro

Als Kean und Veronica Etro im Frühjahr 2015 ihren Flaggschiffladen in der Friedrichstraße eröffneten, erfüllte sich ein alter Traum: Der Laden mit der Fensterfront zur Straße hin entspricht einer alten Dorfkultur, befindet sich aber mitten in der Kreativmetropole Berlin. Spezialität des italienischen Familienbetriebs ist das Paisley-Muster, das immer wieder auf den Kollektionsteilen vorkommt. Aus Anlass der Eröffnungsfeierlichkeiten ließen sich die Geschwister aus Mailand auf einem ausgiebigen Stadtbummel weiter inspirieren.

Mitte, Friedrichstraße 71, Tel. 20 94 61 20, etro.com

Giorgio Armani

Nach abgebrochenem Medizinstudium begann Giorgio Armani 1957 als Schaufensterdekorateur seine Karriere in der Modewelt. Heute gilt er als Meister der klassischen Mode in dezenten Farben. 2003 eröffnete er höchstpersönlich eine Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie, bei der seine Kreationen in Szene gesetzt wurden durch den amerikanischen Theatermacher Robert Wilson. Die hochwertigen Kleidungsstücke von Giorgio Armani kann man heute an mehreren Orten in Berlin kaufen, z.B. im Flagship-Store am Kurfürstendamm, der mit seinem verspiegeltem Stahl sowie Bambus, Granit- und Glasplatten dem Armani-Geschäft in Tokio nachempfunden ist.

Charlottenburg, Kurfürstendamm 53/55, Tel. 21 48 07 41, armani.com

Gucci

Gegründet wurde das Label, das heute internationalen Glamour mit traditioneller italienischer Handwerkskunst verbindet, 1921 von Guccio Gucci in Florenz. Ob es sich um Handtaschen aus lackiertem Leder handelt oder um Sonnenbrillen in Katzenaugenform - die Produkte dieses Labels mit dem sinnlich klingenden Namen haben einen eigenen, manchmal glitzernden Must-have-Charakter. Es gibt auch Gürtel, Portemonnaies und andere Kleinlederwaren sowie Krawatten, Tücher und Kindersachen für den verwöhnten Nachwuchs.

Mitte, Französische Straße 23, Tel. 201 70 20, gucci.com

Hermès

Thierry Hermès, der Gründer des Unternehmens, wurde 1801 in Krefeld in eine Hugenottenfamilie hineingeboren und ging nach Napoleons Ende nach Paris, wo er Pferdezubehör herstellte. Noch heute spielt das Pferd eine beachtliche Rolle bei den Produkten des Labels, z. B. bei den Motiven der berühmten Seidencarrés, die alle eine eigene Geschichte erzählen. Das Bewusstsein, mit Materialien zu tun zu haben, die älter werden als der Mensch, gehört zur Unternehmenskultur. Ziel ist es, perfekt zu sein - mit dem Wissen, dass Perfektion niemals zu erreichen ist.

Charlottenburg, Kurfürstendamm 58, Tel. 32 70 83 75, hermes.com

Louis Vuitton

An den mit LV-Initialien bedruckten Taschen erkennen sich Luxusjunkies in aller Welt. Unter jungen Frauen gelten die Mini-Täschchen als besonders kultig, auch wenn sie sich die in der Regel nicht ohne Weiteres leisten können. Im Ranking der nach Markenwert wertvollsten Luxushersteller rangiert das 1854 in Paris gegründete Label regelmäßig ganz oben. In Berlin residiert Louis Vuitton am Ku'damm, eine weitere Dependance gibt es im KaDeWe.

Charlottenburg, Kurfürstendamm 56-57, Tel. 882 52 72, louisvuitton.com

Porsche Design

Ein junger Physiker, der sich als männliches Model sein zusätzliches Medizinstudium finanziert, präsentierte bei der Eröffnung des Flagship-Stores in Mitte die Mode des rasch wachsenden Labels Porsche Design. Das Geschäft mit dem schlichten grauen Steinboden ist nach einem globalen Konzept gestaltet. So will man auf der einen Seite Luxuswaren verkaufen, auf der anderen ein international ausgerichtetes professionelles Netzwerk aufbauen. Wer einfach nur ein gutes Männergeschenk sucht, ist hier aber ebenfalls richtig.

Mitte, Münzstraße 14, Tel. 23 45 98 02, porsche-design.com

Prada

Auf über 500 Quadratmetern gibt es in zwei elegant gestalteten Stockwerken am Ku'damm die aktuellen Herren- und Damenkollektionen von Prada, dazu Accessoires und natürlich Schuhe. Zur Eröffnung im Jahr 2011 wurde das Geschäft mit Hilfe von Scheinwerfern ganz in Neonfarben getaucht. Nicht nur der zahlreich erschienenen Prominenz wurde eine streng limitierte Berlin Bag angeboten, die Miuccia Prada eigens für dieses Ereignis entworfen hatte.

Charlottenburg, Kurfürstendamm 186, Tel. 88 71 08 40, prada.com

Tiffany

Schon lange braucht man zum Frühstück nicht mehr zur Fifth Avenue nach New York zu reisen. Im Tiffany Jewelry Store im KaDeWe

kann man nicht nur, wie einst Audrey Hepburn, die Atmosphäre inhalieren, sondern auch die prägnanten türkisfarbenen Päckchen mit coolen Kreationen von Paloma Picasso oder Elsa Peretti füllen und dann mit den charakteristischen weißen Schleifen zubinden lassen. "Open Heart" beschreibt keine Operation am offenen Herzen, sondern ein neues Herzstück für das wohlsortierte Schmuckkästchen.

Schöneberg, Tauentzienstraße 21-24, Tel. 236 31 50, tiffany.de

Valentino

Valentino-Rot ist unverkennbar hell, herausfordernd und einladend zugleich, die Farbe der Stars in der Nuance Hollywoods. Im Schaufenster der Luxusboutique sieht man Roben, die sich nach Oscar-Verleihungen sehnen, und Hosen, wie sie Königskinder beim Shoppen tragen. Anfang der 1990er Jahre lebte ein italienischer Autor in der Stadt, der einen großen Kummer hatte. Seine in Venezien ansässige Freundin weigerte sich strikt, ihn in Berlin zu besuchen, mit dem Argument: "Da kann man ja nicht mal bei Valentino einkaufen." Das Thema hat sich gründlich erledigt. Nur lebt der Autor leider längst wieder in Italien.

Charlottenburg, Kurfürstendamm 57/58, Tel. 31 01 61 66, valentino.com

Wellendorff

"Wahre Werte" ist das Motto der Schmuckdynastie aus Pforzheim, die inzwischen mit Boutiquen in der ganzen Welt vertreten ist. Typisch für das Familienunternehmen sind die von Gardinenkordeln inspirierten Ketten mit einer geheimen Seele und die in sich drehbaren Ringe mit farbiger Emaille. Manche Schmuckstücke können ihren beim Kauf schon beträchtlichen Wert im Laufe der Zeit sogar noch steigern. In Berlin wurde die Familie Wellendorff übrigens einst auf einen neuen Markt aufmerksam. Als unter den Käufern immer mehr Chinesen auftauchten, beschlossen sie, eine eigene Dependance in Peking zu errichten. In Berlin dagegen befindet sich die Wellendorff-Boutique im Hotel Adlon Kempinski.

Mitte, Unter den Linden 77, Tel. 20 45 52 88, wellendorff.com

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