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Ein Lagerfeuer auf Rädern bietet die VW-outdoor-Kollektion von Volker Weiss.

© VW-Outdoor

Neues von der Kölner Möbelmesse: Outdoormöbel sind für draußen fast zu schade

Die Internationale Möbelmesse IMM zeigt viele Einrichtungsideen. Gartenmöbel für Wohnräume sind neu.

Wenn die Sonne scheint und die Temperaturen wieder angenehm werden, zieht es einen nach draußen. Glücklich, wer dann eine Terrasse oder wenigstens einen Balkon nutzen kann, um die Wohnung nach draußen zu erweitern. Gerade bei beengten Wohnverhältnissen ist die Freifläche ein Gewinn. Aber wie diese nutzen? Wenn schon der Balkon als erweitertes Wohnzimmer gelten soll, dann möchte man es auch gemütlich haben.

Dann soll es aber unter Umständen nicht der Gartenstuhl aus dem Baumarkt oder der klassische Liegestuhl sein, sondern der Wohnraum soll durch die Wahl der Möbel nach draußen erweitert werden – vorausgesetzt der Platz und das nötige Kleingeld lassen das zu. Und wenn dann die Möbel auf den ersten Blick nicht als Outdoor-Möbel zu erkennen sind, ist für viele schon etwas gewonnen. Der Balkon als erweitertes Wohnzimmer mit einem lässigen Lounge-Chair, einer Ottomane, um die Beine hochzulegen, dazu ein runder Beistelltisch mit eingelassenem Weinkühler, so kann der Sommer auf Balkonien kommen.

Die Möbel können auch in der Wohnung stehen

Auf der Internationalen Möbelmesse (IMM) Köln zeigt die österreichische Firma Viteo ihre neue Outdoor-Kollektion „Air“ von Rasmus Falkenberg, der die Kollektion für ein urbanes Balkonien entworfen hat. In der Minimalausführung misst der flache, elegante Lounge Chair neunzig Zentimeter in der Breite und 78 Zentimeter in der Tiefe, dazu die Ottomane neunzig mal 75 Zentimeter, also ein bisschen Platz braucht der Single schon auf dem Balkon. Der runde Tisch hat einen Plattendurchmesser von siebzig Zentimetern, die Beine sind leicht schräggestellt. Polster und Rückenlehne ruhen in einer hochgezogenen Schale aus Corian, einem Mineralwerkstoff, angenehm abgerundet an den Ecken – ein Material, das sich gut anfühlt und der Hand schmeichelt und absolut unempfindlich ist.

Kollektion „Air“ für Viteo setzt auf Möbel für Balkon und Terrasse, die auch ein Wohnzimmer schmücken würden.
Kollektion „Air“ für Viteo setzt auf Möbel für Balkon und Terrasse, die auch ein Wohnzimmer schmücken würden.

© Viteo

Bei Bedarf können die Möbel jederzeit in der Wohnung eingesetzt werden, sie sind nicht als Outdoormöbel zu erkennen. „Die Möbel sehen zart aus, um auf kleiner Fläche zu funktionieren“, schreibt der dänische Designer Rasmus Falkenberg zu seiner Kollektion, die durch Eleganz und Leichtigkeit besticht.

Schöne Zugabe: Weinkühler im runden Beistelltisch.
Schöne Zugabe: Weinkühler im runden Beistelltisch.

© Viteo

Die Polster sind wasserabweisend und innen noch einmal von einer zweiten Bezugsschicht geschützt. Auf der Unterseite der Polster befindet sich ein Gitter, durch das das Wasser abfließen kann, bzw. das der Lüftung dient.

Ein rollendes Lagerfeuer ...

Wer etwas mehr Platz hat, kann sich sein Wohnzimmer auf der Terrasse einrichten, dazu gibt es einen eleganten Zweisitzer, dessen Seitenpolster wie beim Sessel entweder von der hochgezogenen Corianschale gehalten wird oder von einer Stahllehne. Im gleichen Stil gibt es eine Liege mit Nackenrolle und einen praktischen rechteckigen Tisch mit leicht hochgezogener Seitenkante mit Griffmulden – sozusagen ein Tablett auf vier Beinen und damit leicht zu transportieren. Man könnte bei dieser Kollektion auch gleich auf die Idee kommen, sich diese Möbel in die Wohnung zu stellen.

Da geht der Designer Volker Weiss mit seinen Outdoormöbeln einen anderen Weg. Er zeigt auf der IMM als Blickfang seinen „Feuertisch“, einen niedrigen Tisch aus feuerverzinktem Stahl, der als Couchtisch für das Outdoor-Sofa dient. Der Clou ist eine eingelassene Feuerstelle. Hier lässt sich aus Holzscheiten ein prächtiges Lagerfeuer entfachen. Unter der Platte wird das restliche Holz trocken gelagert. Das 300 Kilogramm schwere Lagerfeuer wird auf vier Industrierollen mit Gummireifen bewegt. „Ich sitze gerne draußen, und das Feuer gehört einfach mit dazu“, erzählt der Designer, der sich das entworfen und gebaut hat. Ein rollendes Lagerfeuer hat er bisher vermisst. „Und dann sitze ich auf meiner Bank, lege die Füße hoch und schaue ins Feuer“, sagt er.

... und ein Sofa dazu

Das Sofa besteht aus einem Rost aus feuerverzinkten Stahlrohren – die Assoziation mit einem Grillrost ist durchaus erwünscht. Darauf ruhen die Kissen, die es in vielen Farben gibt. Die gepolsterten Rückenlehnen lassen sich an beiden Seiten des Sofagestells mühelos einstecken, sodass auch die Sitzrichtung flexibel ist. Und nicht nur das – die Lehne gibt nach und wirkt daher wie ein Freischwinger.

Mit dem Rost garantiert Weiss eine optimale Belüftung und Entwässerung der Polster, falls sie doch einmal einem heftigen Regenguss ausgesetzt sind. Alle Polster sind mit zwei Bezügen versehen, der innere Bezug schützt das Polster vor Wasser, ist aber so durchlässig, dass er Feuchtigkeit nach außen abgeben kann. Der äußere, dekorative Bezug verfügt über eine kappilaraktive Struktur, mit der Wasserdampf aufgenommen und bei Belüftung wieder abgegeben werden kann. Das heißt, das Wasser dringt durch die erste Schicht durch und wird dank des besonderen kappilaraktiven Stoffes bei Belüftung wieder nach außen befördert. „Water-go“ nennt Weiss dieses Verfahren. Daher ist auch die Belüftung der Polster von unten so wichtig.

Der spanische Hersteller Vondom hat neben wohnzimmertauglichen Sofas auch originelle Blumenkübel für innen und außen.
Der spanische Hersteller Vondom hat neben wohnzimmertauglichen Sofas auch originelle Blumenkübel für innen und außen.

© Vondom

Die „VW-outdoor“-Kollektion bekennt sich zum Außeneinsatz, sie ist nicht für das heimische Wohnzimmer geeignet. Weiss vertritt den Standpunkt, dass ein Möbel auch seine Funktion zeigen soll.

Der spanische Hersteller Vondom zeigt wie Viteo auf der IMM ebenfalls elegante coole Sofas, denen man ihre Außenverwendung nicht ansieht. Allerdings sind sie auch nicht ohne Weiteres zwischen innen und außen zu verschieben. Außer vielleicht die originellen Pflanzkübel wie aus der Serie „Anan“, die man sich auch innen vorstellen kann.

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